Wir können stolz sein auf unsere Mädels - und ganz besonders auf Anna Fenninger, die gestern das Rennen ihres Lebens fuhr. Und das unter schwierigen Vorzeichen: Nach der Enttäuschung in der Super-Kombi (nur Platz 8) griff Anna am Mittwoch in der Abfahrt als Favoritin an, erwischte an der steilsten Stelle einen Schlag und flog raus. Das sah dumm aus, war aber einfach nur Pech. Wie schon bei der WM in Schladming ließ sich Anna durch Rückschläge nicht aus der Bahn werfen. WIE sie sich auch jetzt in Sotschi wieder zurückholte, zeugt von großer Stärke.
Anna riskierte clever - die perfekte Sieg-Taktik!
Im extrem schwer zu fahrenden Super-G lieferte Anna gestern eine sensationelle Leistung. Die beste Olympia-Fahrt, die ich bisher bei den Damen gesehen habe. Anna fuhr im oberen Teil perfekt - mit dem nötigen Risiko. Unten, wo du nur verlieren kannst, fuhr sie taktisch clever.
Was noch auffiel: Weil bei Olympia nur vier Läuferinnen pro Nation startberechtigt sind, sank das Niveau in der Gruppe mit den vorderen Startnummern. Einige waren mit den Bedingungen überfordert. Niki Hosp fuhr stark - ihr fehlte nur Annas Punch.
Deshalb hatte es Niki Hosp als erste Läuferin der Top-Gruppe schwer - vor ihr gab es ungewöhnlich viele Ausfälle. Niki fuhr ein starkes Rennen, Fenningers Punch fehlte ihr allerdings.
Welche Rolle spielte ÖSV-Trainer Florian Winkler als Kurssetzer? Er musste seinen Super-G dem selektiven Gelände anpassen, konnte dabei allerdings auf die Stärken seiner Läuferinnen eingehen. Für Fenninger und Hosp war das sicher kein Nachteil. Lizz Görgl hatte ein Blackout.
Mit Gold in der Tasche wird Anna befreit fahren
Und was schafft Anna fenninger am Dienstag im Riesentorlauf? Da holt sie Gold - schließlich ist das ihre stärkste Disziplin. Und nach dem Erfolg gestern wird sie befreit auffahren.