Seinen 32. Geburtstag verbrachte Benni Raich über dem Atlantik.
Wenigstens saß Freundin Marlies Schild neben ihm - mit ihrer Silbermedaille im Gepäck. Bevor Benni aber in Vancouver ins Flugzeug Richtung Frankfurt stieg, gab er ein klares Bekenntnis ab: "Sotschi 2014 kann für mich noch ein Ziel sein." Zum Vergleich: Hermann Maier war zum Zeitpunkt seines Rücktritts genau in diesem Alter (36). Also, kein Problem für Benni!
Viel Zeit zum Grübeln über die Olympia-Pleite bleibt Raich nicht. Schon am Mittwoch geht' s nach Kvitfjell, wo am Wochenende der Weltcup fortgesetzt wird. In der Zwischenwertung führt Raich mit 1. 007 Punkten vor den Schweizern Janka (897) und Cuche (746).
Warum wäre ein Gesamtweltcup-Sieg für Benni fast so wichtig wie Olympia-Gold? Zuletzt war er dreimal in Folge Zweiter. Das bisher einzige Mal gewann er den Gesamtweltcup im Jahr 2006. Eine zweite große Kristallkugel könnte also über die Olympia-Enttäuschung hin wegtrösten.
,Die Hundertstel kommen zurück'
ÖSTERREICH: Haben Sie
eine Erklärung dafür, dass die Herren mit leeren Händen da stehen? bEnnI Raich:
Man muss ganz klar sagen, dass es in der Abfahrt kein wirklich starkes Team
mehr gibt. Warum es im Slalom nicht funktioniert hat, weiß ich nicht.
ÖSTERREICH:
Lag es an den Bedingungen?
Raich: Nein. Ich kann mittlerweile bei
allen Verhältnissen sehr schnell fahren. Das habe ich bewiesen. Für mich
gibt es keine Ausreden.
ÖSTERREICH: Ist jetzt Ihr
Selbstvertrauen angeknackst?
Raich: Ich bin enttäuscht, aber das
wird sich wieder legen. Das Hätti-wari-Blabla bringt mir nichts. Es gibt
Momente im normalen Leben - und im Skifahrer-Leben besonders -, wo es
einfach nicht läuft. Aber die Hundertstel, die jetzt gefehlt haben, kommen
irgendwann zurück. Und wenn sie dann vergoldet sind, freut man sich umso
mehr.
ÖSTERREICH: Waren das Ihre letzten Spiele?
Raich:
Ich habe doch gerade gesagt, vielleicht kommen die Hundertstel irgendwann
vergoldet zurück. Sotschi 2014 kann für mich durchaus ein Ziel sein