Silber im Doppelsitzer

Das sind unsere Rodel-Asse Linger/Linger

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Das Brüderpaar holt dritte Olympia-Medaille nach Turin und Vancouver.

Bescheiden, natürlich und überhaupt nicht abgehoben. Auch als zweifache Olympiasieger im Doppelsitzer präsentierten sich die Tiroler Brüder Andreas und Wolfgang Linger im Vorfeld zu ihren vierten Winterspielen als geerdete Sportler. Und fokussiert auf ein Ziel, das Rodelsport-Geschichte schreiben sollte, nämlich das dritte Gold en suite bei drei Spielen.

Daraus ist am Mittwoch, dem 12. Februar 2014, zwar nichts geworden, dennoch haben sie ihrer tollen Erfolgs-Geschichte ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Denn die Silbermedaille glänzt wie Gold für die beiden Tiroler. Mit Akribie, vielen Stunden Arbeit an ihrem Schlitten und präzisem Timing ist es den unverwüstlichen Lingers neuerlich gelungen, die für den ÖRV so wichtige Medaille einzufahren.

Ein Jahr nach dem zweiten Doppelsitzer-Gold in Vancouver hatte sich das Duo entschlossen, es noch einmal zu probieren. "Weil es einfach einen ungemeinen Reiz darstellt. Es noch einmal zu schaffen, zum Zeitpunkt X alles so hinzutimen, dass man eine Chance hat", sagte Andreas Linger kürzlich im APA-Interview. Die Konstellation sei einfach genial, "weil wir ja nicht mehr müssen".

Und diese Lockerheit verlieh dem in Absam lebenden Brüderpaar genau die Ruhe und Gelassenheit, die als entscheidender Pluspunkt gilt.

Vordermann Andreas gilt als der ruhigere, nüchternere, Hintermann Wolfgang als der lustigere der beiden Rodel-Stars. Doch vom Brüderzwist im Hause Linger kann gar keine Rede sein. Die Beiden wirken harmonisch und bringen das auch auf die Bahn. Mit akribischen Materialstudien und präziser Planung war das große Ziel, die Mission zu verwirklichen: Ein drittes Gold en suite bei drei Spielen ist noch keinem österreichischen Sportler, weder im Sommer noch im Winter, gelungen.

Zwar haben beide - wie im Rodelsport üblich - zunächst mit dem Einsitzer begonnen, doch schon im Alter von 14 bzw. 15 Jahren haben sie 1997 in Igls schon an den Weltmeisterschaften der allgemeinen Klasse im Doppelsitzer teilgenommen. Als sehr junges Doppelsitzerpaar profitierten sie von ihren damaligen Vorbildern, den Cousins Tobias und Markus Schiegl. Nun sind sie es selbst ein bisschen für Peter Penz und Georg Fischler.

Mit WM-Gold 2003 sollten sie endgültig in die Fußstapfen der Schiegls treten. Als Andreas und Wolfgang drei Jahre später in Cesana auch noch ihren Traum von Olympia-Gold verwirklicht haben, war schon bald der Fokus auf die nächsten Spiele gelegt. In einer Randsportart wie Rodeln gerät auch die mediale Aufmerksamkeit schnell wieder ins Hintertreffen und das mussten die Linger-Brüder auch spüren. Obwohl sie schon in so jungen Jahren alles erreicht hatten, die Liebe zum Sport hat ihnen den Bestand in der Weltspitze gesichert.

"Der Reiz unseres Sports ist groß, da findet man immer neue Ziele. Für uns als kleinere Sportart ist natürlich Olympia sehr wichtig, daher beginnen wir schon im April mit der Vorbereitung auf Olympia 2010", hatte Andreas Linger schon am Tag nach Olympiagold 2006 gemeint.

Doch es macht den Brüdern auch Spaß, am Schlitten zu arbeiten. "Vieles an der Rodel ist 'selfmade', ein totaler Prototyp, und es steckt auch viel Herzblut in so einem Gerät drinnen." Nach dem zweiten Gold hatten die Brüder zwar nicht ausgesorgt, aber es geht ihnen gut. "Es ist angemessen", so Andreas Linger, der im März erstmals Vater wird.

"Wenn Brüder zusammen arbeiten, verwandeln sich Berge in Gold." Dieser Leitspruch ziert seit Jahren die Homepage (www.linger-linger.com) der Erfolgsrodler. Diesmal wurde es Silber, doch für den um finanzielle Unterstützung ringenden österreichischen Rodelverband ist es trotzdem Gold wert.
 

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