Springer, Kombinierer, Biathleten liefen den Alpinen den Rang ab.
Zweimal Gold, zweimal Silber, dreimal Bronze: Sensationelle Ausbeute für unsere Nordischen und Biathleten bei den 21. Olympischen Winterspielen. Sie haben in Vancouver so richtig abgeräumt, die Herzen unzähliger Fans gewonnen – und nebenbei den Alpinen den Rang gründlich abgelaufen. Toni Innauer, der Nordische Direktor des ÖSV, platzte fast vor Stolz: „Was wir da geleistet haben, ist kaum in Worte zu fassen.“
Erst das zweite Mal vor den Alpinen bei Olympia
Vancouver waren
erst die zweiten Olympischen Spiele, in denen die Nordischen unsere Nummer
eins waren: 1976 gewannen die Skispringer durch Karl Schnabl (Gold und
Bronze) sowie Innauer selbst (Silber) drei Medaillen gegenüber zwei bei den
Alpinen (Gold für Franz Klammer und Silber für Brigitte Totschnig).
Besonders im Team waren unsere nordischen Stars fast unschlagbar: Unsere Gold-Adler Gregor Schlierenzauer, Thomas Morgenstern, Wolfgang Loitzl und Andreas Kofler flogen im Teambewerb allen anderen davon, gewannen mit Rekordvorsprung vor Deutschland.
Innauer: „Das war eine historische Leistung“
Die
Adler verteidigten damit ihren Titel genauso wie die Kombinierer Felix
Gottwald, Bernhard Gruber, David Kreiner und Mario Stecher, die sensationell
Gold im Team holten. Innauer: „Das ist eine historische Leistung. Man hat
gesehen, wenn man gemeinsam an einem Strang zieht, dann sind wir fast
unschlagbar.“
Aber auch die Einzelergebnisse konnten sich sehen lassen: Gregor Schlierenzauer holte auf der Normalschanze und der Großschanze jeweils Bronze, genauso wie Kombinierer Bernhard Gruber im Einzel über 10 km.
Biathleten feierten größten Olympia-Erfolg überhaupt
Aber
auch die Biathleten trafen voll ins Schwarze: Nach Christoph Sumanns Silber
in der Verfolgung holte die Staffel mit Sumann, Simon Eder, Daniel
Mesotitsch und Dominik Landertinger sensationell Silber. Biathlon-Direktor
Markus Gandler: „Das Ziel war eine Medaille, das haben wir mit Sumann früh
geschafft, Team-Silber war noch eine Draufgabe.“
Für die Biathleten waren es die erfolgreichsten Spiele überhaupt: Zuvor war es ihnen erst einmal gelungen, olympisches Edelmetall zu erobern: 2002 hatte Wolfgang Perner in Salt Lake City die Bronzemedaille gewonnen.
Morgenstern und Gottwald schrieben Sportgeschichte
So ganz
nebenbei trugen sich auch noch zwei Nordische in die Geschichtsbücher ein:
Thomas Morgenstern und Felix Gottwald holten ihre jeweils dritte
Goldmedaille – und zogen damit mit Skilegende Toni Sailer gleich. Gottwald
ist jetzt mit sieben Medaillen der erfolgreichste ÖSV-Olympionike überhaupt.
Trotz des Stolzes: Genugtuung, die Alpinen geschlagen zu haben, empfindet Innauer aber nicht: „Wir gehen alle für Österreich an den Start, um unser Land bestmöglich zu vertreten. Ob Skifahrer, Rodler oder Springer, das ist völlig wurscht.“