Donnerstag trainierten auch die nordischen Kombinierer erstmals auf der Schanze in Whistler. Bester ÖSV-Athlet war dabei Christoph Bieler. Fixplätze für den Bewerb am Sonntag haben aber Gottwald und Stecher.
Doppel-Olympiasieger Felix Gottwald, der Gefühlsmensch, hat sich im ersten Sprungtraining in Whistler am Donnerstag gleich gut mit der Normalschanze angefreundet. "Eine lässige Schanze", sagte der 34-Jährige, der nach zweijähriger Pause im Olympia-Winter zurückgekehrt ist. Um Spaß zu haben bei seiner liebsten sportlichen Betätigung, der Nordischen Kombination. Wohl wissend, dass auch er bei seinen fünften Spielen an Edelmetall gemessen wird.
Gottwald: "Taste mich heran"
Österreichs eifrigster
Medaillensammler landete seine weitesten Sprünge bei jeweils 95,5 Metern, da
fehlten ihm rund fünf Meter auf die Besten. "Wichtig ist, dass man
sich herantastet", sagte der Salzburger, der vor dem Bewerb am Sonntag
noch zwei Trainingseinheiten zur Verfügung hat. Die Tageshöchstweiten gingen
auf das Konto von Weltcup-Spitzenreiter Jason Lamy Chappuis (FRA) und den
Finnen Janne Ryynänen mit jeweils 102 Metern. Noch nicht angetreten ist
übrigens Mitfavorit Hannu Manninen. Der Finne musste kurz vor Olympia
Prüfungen für seine Pilotenausbildung absolvieren.
Test in der Loipe
Gottwald, der die meisten seiner Spitzenplätze
dank starker Laufleistung erobert hat, testete am Donnerstag auch gleich
noch seine Langlaufski. Bei Schneefall um null Grad, der bis zum Wochenende
anhalten sollte, waren schwierige Bedingungen in der Loipe garantiert. "Dadurch
wird die vermeintlich leichtere Strecke sehr schwierig", erklärte der
Wahl-Ramsauer.
Zwei Fixplätze
Der Weltcup-Gesamt-Zweite hat wie
Seefeld-Sieger Mario Stecher einen Fixplatz für die erste Konkurrenz.
Stecher landete seine weitesten Sprünge bei 99,0 (2.) und 98,5 Metern und
war recht zufrieden. "Die Sprünge sind jetzt konstanter, der zweite ist
mir sehr gut gelungen. Die Sprungpause seit Seefeld hat offenbar gut getan",
freute sich der Steirer. Bernhard Gruber startete gut mit Sprüngen auf 99,0
und 98,5 Meter, David Kreiner setzte seinen weitesten Satz bei 96 Meter in
die Bahn.
Bieler Bester auf der Schanze
Stärkster Springer der
Österreicher war beim ersten Abtasten der Tiroler Christoph Bieler mit
zweimal zweitbester Weite (99,5 im dritten Durchgang). "Die Schanze
taugt mir, aber es gibt noch Reserven", sagte der Team-Olympiasieger
von Turin 2006. Er hat zuletzt im Weltcup läuferisch nicht mit den Besten
mithalten können und daher seinen Platz im Bewerb von der Normalschanze (1
Sprung/10 km-Langlauf) nicht sicher.
Beinharte Qualifikation
Wer aus dem Trio Bieler, Kreiner und
Gruber die zwei freien Startplätze erhält, darüber wird nicht zuletzt das
schnelle Lauftraining am Freitag entscheiden. Die Aufstellung erfolgt nach
Aussage von Trainer Christoph Eugen noch am Freitag oder am Samstag.
Ergebnisse Sprungtraining
Jason Lamy Chappuis (FRA) 89,0 -
102,0/1. - 99,5/2.
Janne Ryynänen (FIN) 93,0 - 99,0/2. - 102,0/1.
Christoph
Bieler (AUT) 93,5/2. - 96,0/14. - 99,5/2.
Mario Stecher (AUT) 90,5/12. -
99,0/2. - 98,5/11.
Bernhard Gruber (AUT) 86,0 - 98,5/4. - 99,0/7.
David
Kreiner (AUT) 83,5 - 90,5 - 96,0/24.
Felix Gottwald (AUT) 89,5 -
95,5/16. - 95,5/27.
Todd Lodwick (USA) 85,0 - 95,0/19. - 95,0
Magnus
Moan (NOR) 85,5 - 97,0/9. - 94,5