Crosby & Co schlagen die USA 3:2 nach Verlängerung.
Dank Sidney Crosby haben Kanadas Super-Cracks ihre Gold-Mission erfüllt und eine ganze Eishockey-Nation in einen Glücksrausch versetzt. Mit seinem Tor in der Verlängerung rettete der Wunderstürmer am Sonntag in Vancouver den 3:2-Triumph im hochdramatischen Olympia-Finale gegen den Erzrivalen USA - für die Gastgeber der perfekte Schlusspunkt unter ihre Spiele.
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Gold-Rekord für Kanada
Zudem sorgte "Team Canada"
für das 14. Heim-Gold, soviel hat nie zuvor ein Land bei Winter-Olympia
gewonnen. Für die kanadischen Puckjäger war es der insgesamt achte
Olympiasieg, damit schlossen sie zu Rekordhalter Russland auf und sind nun
wieder die erfolgreichste Nation bei Winterspielen in "ihrer"
Sportart Eishockey. Jonathan Toews (13. Minute) und Corey Perry (28.) hatten
die Gastgeber 2:0 in Führung gebracht. Ryan Kesler (33.) und Zach Parise,
der Bruder von KAC-Goalie Jordan Parise, mit seinem Tor 24,4 Sekunden vor
Schluss brachten die USA aber noch in die Verlängerung.
"Unser Gold"
"Krieg um Gold", hatte die
Homepage der nordamerikanischen Profiliga NHL vor dem Schlussakt auf dem
olympischen Eis getitelt. "Gold Canada Gold", forderte die
Tageszeitung "The Province" in fetten Lettern. Auf ein Plakat
hatte einer der knapp 18.000 Zuschauer im ausverkauften im Canada Hockey
Place voller Sehnsucht geschrieben: "Unser Spiel, unser Gold." Auf
der Tribüne zitterte auch Premierminister Stephen Harper mit.
Härte und Tore
Und "Team Canada" hatte
verstanden: Von Beginn an kämpften die Superstars um Sidney Crosby um jeden
Meter Eisfläche und wollten sich nicht wie bei der 3:5-Abfuhr in der
Vorrunde von den US-Boys überraschen lassen. Aber die Amerikaner, deren
Torwart Ryan Miller zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde, waren auf
einen heißen Fight eingestellt. Bester Beweis: Der krachende Check von
Verteidiger Brooks Oprik gegen Dany Heatley über die Bande auf die US-Bank.
Nur eine Minute später lag Kanada vorn. Brian Rafalski verlor den Puck gegen
Mike Richards, Toews bedankte sich mit seinem ersten Turniertor. Die Halle
tobte.
Schon Stunden vor dem ersten Bully hatte Vancouver das Final-Fieber erfasst. Fast wirkte es, als seien die 16 Olympia-Tage zuvor nur das Warm-up für dieses Spiel gewesen. Die Olympia-Stadt glich einem Meer roter Trikots mit dem Ahornblatt, das ganze Land zitterte am TV-Schirm. Schon vorher durften die Fernsehmacher mit einer Rekord-Einschaltquote planen.
USA kämpfen sich zurück
Nach Perrys 2:0, als er einen
Fehler seines NHL-Teamkollegen Ryan Whitney (beide Anaheim) bestrafte,
rüstete sich Kanada schon für die Siegesfeier. Doch dann brachte der erneut
unsichere Keeper Roberto Luongo die Amerikaner wieder zurück ins Spiel. Ein
eher harmloser Schuss von Ryan Kesler rutschte ihm zwischen Schoner und
Fanghand ins Tor. Plötzlich bekam der 24-malige Weltmeister weiche Knie, das
US-Team stand dicht vor dem Ausgleich. Unbedingt wollte die Mannschaft von
Coach Ron Wilson eine Enttäuschung wie beim 2:5 im Olympia-Finale 2002 von
Salt Lake City vermeiden.
Crosby rettet Kanada
In der Schlussphase hielt es keinen in der
Arena mehr auf seinem Sitz. Lange Zeit hielten die Kanadier dem wütenden
Ansturm stand, ehe Parise 24,4 Sekunden vor der Schlusssirene einen weiteren
Patzer von Luongo zum Ausgleich nutzte. Doch in der Verlängerung wurde
Crosby zum Helden und rettete den Gastgebern das für sie wichtigste Gold.
Bronze hatte sich schon am Vortag Finnland mit einem 5:3 gegen die Slowaken
gesichert. Schon am Donnerstag hatten auch Kanadas Frauen Eishockey-Gold im
Endspiel gegen die USA gewonnen.
Kanada - USA 3:2 n.V. (1:0,1:1,0:1 - 1:0)
Hockey Canada Place,
17.799
Tore: Toews (13.), Perry (28.), Crosby (68.) bzw. Kesler
(33.), Parise (60.)
Strafminuten: 4 bzw. 4
USA: Miller - Suter, Rafalski; Jack Johnson, Orpik; Erik Johnson, Gleason; Whitney - Langenbrunner, Paul Stastny, Parise; Ryan Kesler, Dustin Brown, Kane; Malone, Pavelski, Phil Kessel; Chris Drury, Backes, Callahan; Ryan
Kanada: Luongo - Shea Weber, Scott Niedermayer; Doughty, Keith; Boyle, Pronger; Seabrook - Nash, Toews, Richards; Iginla, Crosby, Eric Staal; Perry, Patrice Bergeron, Getzlaf; Marleau, Joe Thornton, Heatley; Morrow
Das All-Star-Team der Olympischen Spiele 2010
Tor: Ryan Miller
(USA)
Verteidigung: Brian Rafalski (USA), Shea Weber (CAN)
Sturm: Pavol Demitra (SVK), Jonathan Toews (CAN), Zach Parise (USA)
Wertvollster Spieler (MVP): Ryan Miller