Schweden im Finale ohne Chance - 3:0-Sieg der Kanadier.
Finale: Kanada - Schweden 3:0 (1:0,1:0,1:0)
Tore: Toews (13.), Crosby (36.), Kunitz (50.)
Kanada ist erneut Olympiasieger im Männer-Eishockey. Der Titelverteidiger setzte sich am Sonntag zum Abschluss der Olympischen Winterspiele in Sotschi im Finale gegen Schweden souverän mit 3:0 (1:0,1:0,1:0) durch. Die Tore in einem einseitigen Endspiel vor 12.000 Zuschauern erzielten Jonathan Toews (13.) , Superstar Sidney Crosby mit seinem ersten Turniertreffer (36.) und Chris Kunitz (50.).
Mit ihrem achten Gold machten sich Kanadas Herren zum Rekord-Olympiasieger im Eishockey. Zudem gelang dem Topfavoriten die erste erfolgreiche Titelverteidigung seit mehr als 20 Jahren. 1992 hatte sich das vereinte GUS-Team der Nachfolgestaaten der Sowjetunion durchgesetzt. Davor triumphierte die Sowjetunion, die insgesamt siebenmal Gold einfuhr, auch 1984 und 1988.
Kanadier überlegen
Die Kanadier diktierten das Spielgeschehen über ihre enorm starke Defensive, die im Turnierverlauf nur drei Gegentore zugelassen hat. Dazu kam die erste Sturmlinie um Crosby in Fahrt. Lediglich der überragende Goalie Henrik Lundqvist hielt die leicht ersatzgeschwächten Schweden, immerhin amtierender Weltmeister, nach dem 0:1 durch Toews mit einigen sehenswerten Paraden noch im Spiel.
Nach einem Scheibenverlust der Schweden im Mitteldrittel nutzte Crosby aber die Chance, fuhr alleine auf Lundqvist zu und traf zur Vorentscheidung. Der NHL-Superstar der Pittsburgh Penguins hatte bereits vor vier Jahren im Finale von Heim-Olympia in Vancouver den entscheidenden Treffer erzielt. In Sotschi sparte sich der 26-Jährige das Beste für den Schluss auf, hatte er davor im Turnier doch nur zwei Assists verbucht.
Crosby-Tor entschied Partie
Das dritte Drittel wurde zu einer Machtdemonstration der Kanadier. Kunitz traf mithilfe der Unterlatte zum 3:0, die Schweden waren weitgehend chancenlos. Die "Ahornblätter" jubelten über ihr drittes Gold in den vergangenen vier Olympia-Turnieren. Vor vier Jahren in Vancouver hatten sie im Finale die USA mit 3:2 nach Verlängerung bezwungen. In Sotschi rangen sie den Erzrivalen bereits im Halbfinale mit 1:0 nieder. Bronze ging an Finnland.
Schwede Bäckström vor Eishockey-Finale positiv getestet
Eishockey-Weltmeister Schweden musste im Olympia-Finale gegen Kanada (0:3) ohne Starcenter Nicklas Bäckström auskommen. Grund ist ein positiver Dopingtest, den der 26-Jährige vom NHL-Team Washington Capitals bei den Winterspielen in Sotschi abgegeben hat. Das bestätigte ein Vertreter des Nationalen Olympsichen Komitees (NOK) unmittelbar nach Spielende.
Bäckström wurde erst kurz vor dem Finale aus dem Kader genommen, er wäre in der Startformation vorgesehen gewesen. Bei der verbotenen Substanz soll es sich um einen Bestandteil eines Allergiesprays handeln, den Bäckström laut NOK-Angaben seit sieben Jahren verwendet. Davor hatte es in Sotschi bereits fünf Dopingfälle gegeben, darunter den österreichischen Langläufer Johannes Dürr
Kanada: Price - Weber, Keith; Doughty, Vlasic; Pietrangelo, Bouwmeester; Hamhuis - Carter, Toews, Marleau; Bergeron, Crosby, Kunitz; Perry, Getzlaf, Benn; Nash, Duchene, Sharp; St. Louis
Schweden: Lundqvist - Jo. Ericsson, Kronwall; Karlsson, Edler; Hjalmarsson, Oduya; Ekman-Larsson, Tallinder - Eriksson, Ji. Ericsson, D. Sedin; Steen, Alfredsson, Berglund; Silfverberg, Johansson, Landeskog; Nyquist, Krüger, Hagelin
Eishockey - Herren:
Gold: Kanada
Silber: Schweden
Bronze: Finnland
4. USA
5. Russland
6. Tschechien
7. Slowenien
8. Lettland
9. Schweiz
10. Österreich
11. Slowakei
12. Norwegen
Spiel um Platz 3: Finnland - USA 5:0 (0:0,2:0,3:0)
Tore: Selänne (22., 50./PP), J. Jokinen (22.), Hietanen (47.), Maatta (54./PP)