Zwei Mal Bronze

Lizz Görgl lacht alle Kritiker aus

26.02.2010

Mit zwei Bronzemedaillen für Lizz Görgl hätten vor Olympia nur die wenigsten gerechnet. Sie selbst hat allerdings immer an sich geglaubt.

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© ÖSTERREICH/ Kernmayer
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Was wurde nicht alles über Elisabeth Görgl (29) geschrieben. Sie wurde kritisiert, belächelt und nicht nur einmal abgeschrieben. Jetzt lacht sie mit zwei Bronzemedaillen um den Hals alle ihre Kritiker aus. Doch der Weg vom Sturschädel zur Medaillenlieferantin war ein langer und beschwerlicher.

Nach zehn Jahren ist Lizz nun endlich am Ziel
Im Schnelldurchgang liest sich das so: Im März 2000 gab sie ihr Weltcup-Debüt. Drei Jahre später stand sie erstmals auf dem Podium. Weitere fünf Jahre später konnte sie erst ihren ersten Sieg einfahren. Und insgesamt neun Jahre dauerte es bis zu ihrer ersten Medaille bei einer Großveranstaltung (Kombi-Bronze bei WM 2009). Immer wieder hieß es, sie sei zu verkrampft unterwegs und mache sich selbst viel zu viel Druck. Im Training funktionierte es, im Rennen Fehlanzeige.

Und auch das Verhältnis zu ihren Trainern war die meiste Zeit gespalten. Lizz, wie sie von allen genannt wird, meint: „Ich weiß, dass es nicht leicht mit mir ist. Aber das hat auch damit zu tun, dass ich kein Ja-Sager bin. Das kommt nicht bei allen gut an.“ Und heuer im Vorfeld von Olympia machte sie auch nicht unbedingt eine gute Figur.

Damen-Cheftrainer Herbert Mandl: „Die Lizz hatte schon immer großes Potenzial. Nur sie ist sich selbst im Weg gestanden. Sie wollte vieles erzwingen und als es nicht funktionierte, fing sie zu grübeln an.“

Seit den Weltcuprennen in Lienz war der Hund drinnen. Drei Nullnummern in Folge, die Ränge 36, 24 und 19 beim Speed-Wochenende in Haus waren nicht das Gelbe vom Ei. Es folgten Niederlagen in Marburg und Cortina. Nur vor den Winterspielen plötzlich ein kräftiges Lebenszeichen der Steirerin mit Platz vier in der Super-Kombi von St. Moritz.

Für den Erfolg krempelte Lizz ihr ganzes Leben um
In der Zwischenzeit hatte sie ihr Leben komplett umgekrempelt. Ihre Beziehung mit US-Technikcoach Trevor Wagner war in Brüche gegangen. Görgl: „Wir sind im Guten auseinander gegangen.“

Sie engagierte Mentaltrainer Helmut Zangerl. Er arbeitete mir ihr die ganze Vergangenheit auf. „Da waren auch ein paar schmerzhafte Erfahrungen dabei“, erinnert sich Görgl. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte sie sich längst schon ein großes Ziel gesteckt: Eine Medaille bei den Winterspielen in Vancouver. Jetzt hat sie zwei Bronzemedaillen und zog mit ihrer Mutter Traudl Hecher gleich, die ebenfalls bei Olympia (1960, 1964) zweimal Bronze gewann.

Elisabeth Görgl ist übrigens auch die einzige ÖSV-Läuferin, die bei diesen Olympischen Spielen in alle fünf Bewerben an den Start ging. „Und ich bin überhaupt nicht müde“, grinste sie. „Von mir aus könnte Olympia erst jetzt beginnen.“

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