Skispringen

Morgi: "Bei uns gibt's keinen Stunk"

16.02.2014

Österreichs Skispringer spielen Vorfälle vor Team-Bewerb herunter.

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Gleich an zwei Fronten hat es während der Olympischen Spiele Unruhe im bzw. um das österreichische Skisprung-Team gegeben. Nach dem zweiten Bewerb äußerte sich Thomas Morgenstern dazu und wunderte sich über die mediale Aufregung. Aber auch darüber, dass sein Heimtrainer Heinz Kuttin eigentlich akkreditiert gewesen ist, man darüber aber nicht informiert wurde.

Kuttin-Anreise "nie ein Thema"
"Es war nie ein Thema, dass Heinz mitfährt. Ich habe das selbst nicht gewusst", sagte Morgenstern, von der APA dazu befragt. Ob das nicht erstaunlich sei? "Ja, ich weiß. Das hätte man anders kommunizieren können. Aber es ist nicht so, dass es für mich notwendig ist. Wir haben einen Cheftrainer und zwei Co-Trainer, ich habe meinen Stützpunkt-Trainer mit dem Heinz, mit dem ich immer und überall arbeite, wenn ich daheim bin."

Morgenstern verglich die Situation mit der eines Fußballers, der vom Verein ins Nationalteam kommt und dort z.B. Marcel Koller als Trainer habe. "Der wird auch nicht sagen, ich nehme meinen Trainer vom Verein mit, weil mir der einfach so taugt." Zudem sieht Morgenstern keine Notwendigkeit dafür. "In der Situation jetzt bringt es mir auch nichts. Der Heinz wird mir nichts anders erklären können als der Alex in der kurzen Zeit."

"Gibt keinen Stunk"
Von der viel zitierten "dicken Luft im Team" hat er nichts bemerkt. Im Gegensatz zu Gregor Schlierenzauer liest Morgenstern schon Medien. "Ich habe es auch gelesen. Gar nicht. Woher soll das sein? Bei uns gibt es keinen Stunk, keine Ahnung. Man hat halt hie und da mal Meinungsverschiedenheiten, auch klar. Aber es hat keinen Stunk in der Art und Weise gegeben wie man es aufgebauscht hat", versicherte der dreifache Olympiasieger aus Kärnten.

Schlierenzauer gibt sich zugeknöpft
Schlierenzauer erklärte zur selben Problematik befragt, dass er von der Unruhe von außen nicht abgelenkt worden sei. "Es sind ja nicht meine ersten Großereignisse, ich weiß ja mittlerweile ein bisschen wie der Hase läuft." Auf die Frage, ob in der Mannschaft alles in Ordnung ist, meinte er aber nur: "Ich werde am Montag mein Ding durchziehen und die Saison fertig machen, dann schauen wir mal, was alles passiert."

Pointner wiegelt ab
Alexander Pointner hat von der Geschichte sein eigenes Bild. "Ich werfe mir gar nichts vor. Ich habe halt gemerkt, dass es eine journalistische Kunst ist, gewisse Dinge zusammenzufügen und dann schaut es öfters etwas ungünstig ausgedrückt aus. Solche Situationen gehören dazu. Ich bin stolz darauf, dass unser Team innerhalb sehr gut funktioniert hat. Die Leistungen haben nicht so gepasst, aber ich weiß, wie es hinter den Kulissen ausgeschaut hat."

Zum Thema Heimtrainer und Akkreditierung wollte Pointner allerdings nichts mehr sagen. "Wir müssen uns jetzt um wichtigere Dinge kümmern und haben noch den Teamwettkampf. Man kann auch aus der Situation, dass man jetzt für Gesprächsstoff gesorgt hat, nur lernen, und deswegen halte ich jetzt meinen Mund."

Giger-Spionage "keine Absicht"
Gesprächiger war der seit zehn Jahren im Cheftrainer-Amt befindliche Pointner dann aber doch, als er auf den Aufenthalt von ÖSV-Entwicklungs-Chef Toni Giger im unerlaubten Schanzenbereich angesprochen wurde. "Das ist eine ganz spezielle Schanzensituation. Es gibt da Stufen, wo man die Balken reintun kann, und ganz oben ein Plateau, gleich dahinter die Service-Container. Das gibt es weltweit nicht, dass diese Container auf der gleichen Ebene sind, wo die Springer runter gehen."

Diese Situation gibt es in Krasnaja Poljana nur auf der Normalschanze. "Wenn man da ein paar Meter vorgeht, sieht man runter, da halten sich ganz viele Leute auf, die sonst nie die Möglichkeit haben, dorthinzukommen. Es gibt auch keine Absperrung, da geht öfters einer spazieren und macht Fotos. Das war eine spezielle Situation und es war definitiv keine Absicht dahinter."

Der Schweizer Cheftrainer Martin Künzle hatte von Athleten die Meldung bekommen, dass österreichische Betreuer oben auf der anderen Seite vom Balken stehen. "Dort haben sie nichts verloren. Es ist ganz klar, dass dort niemand zu stehen hat", erklärte Künzle am späten Samstagabend. Er glaubt nicht, dass man sich dadurch einen Vorteil verschaffe, aber es ging ihm eben darum, dass die Athleten sich dort vorbereiten. "Sonst würden dort 20 Leute stehen und irgendwelche Fotos machen. Mir ist egal, welche Nation das ist."

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