Egal ob beim Biathlon oder bei der Silberfahrt von Nicole Hosp in der Superkombination: Thomas Morgenstern strahlt mit den Gewinnern um die Wette. Die Freude über sein Wunder-Comeback steht ihm noch immer ins Gesicht geschrieben.
Das konnte auch Platz 14 auf der Normalschanze nicht trüben. „Vor drei Wochen bin ich noch im Spital gelegen, also bin ich mit der Leistung sehr zufrieden. Wenn die Sicherheit zurückkommt, dann werden auch die Sprünge stabiler“, analysierte Morgenstern mit funkelnden Augen.
Morgenstern hat Rolle des Routiniers übernommen
Für die Experten ist klar: Morgenstern liegt für das Springen auf der Großschanze voll im Plansoll. Mit seiner Lockerheit steckt er auch seine jüngeren Teamkollegen Michael Hayböck und Thomas Diethart ein. „Das sind zwei nette Buam, mit denen ich mich gut verstehe und die sensationell Skispringen können“, bringt es Morgenstern auf den Punkt. Ganz klar: Der 27-jährige Kärntner hat die Rolle des Routiniers im Adlerteam übernommen. Dass er aber nicht zum alten Eisen zählt, will er ab morgen unter Beweis stellen. „Ich freue mich auf das Großschanzentraining. Auch wenn Respekt sicher noch da ist, geben mir die guten Sprünge von der kleinen Schanze Selbstvertrauen.“ Und mit genau dieser Eigenschaft holte er unter anderem drei Mal Olympiagold.
"Es fehlen mir nur noch Kleinigkeiten"
Frage: Thomas, nach Platz 14, was erwarten Sie sich für den nächsten Bewerb am Samstag?
Thomas Morgenstern: Es ist auf jeden Fall eine Vorfreude bei mir da. Ich will weiter meinen Weg gehen und an Sicherheit gewinnen.
Frage: Können Sie konkret sagen, woran Sie arbeiten müssen?
Morgenstern: Es geht nicht um die Welt, es geht um Kleinigkeiten, die mir abgehen. Auch auf der Normalschanze haben sechs Punkte auf Platz vier gefehlt.
Frage: Wie sehr genießen Sie Ihr zweites Comeback?
Morgenstern: Olympia zu erleben ist ein Traum, vielleicht sind es meine letzten Spiele.
Schlieri greift wieder voll an
In den letzten Tagen wurde es still um unseren Superadler. Kein Wunder: Die Enttäuschung über die Pleite auf der Normalschanze musste er verarbeiten. Auch der Kollaps vor dem Springen hat Spuren hinterlassen …
Doch nur 72 Stunden später wirkt der 52-fache Weltcupsieger wie verwandelt. Warum, verrät er den Fans auf seinem Webblog: „Ich habe Abstand gesucht und gefunden. Ich war mit meinen Geschwistern im Olympic Park und habe am Abend unsere Biathleten angefeuert. Anschließend waren wir im Österreich-Haus, um Niki Hosp hochleben zu lassen.“
Nur noch Olympia-Gold im Einzelbewerb fehlt
Ähnlich wie Thomas Morgenstern lädt Schlierenzauer seine Batterien mit dem Olympia-Geist „Dabei sein ist alles“ wieder auf. Doch wer den Stubaitaler kennt, weiß, dass er sich damit nicht zufriedengibt. Sein Ziel bleibt klar definiert: In Sotschi soll endlich das letzte Puzzleteil seiner erfolgreichen Karriere hinzugefügt werden: Gold im Einzelbewerb. Die nächste Chance dazu hat er Samstag (21.30 Uhr, live in ORF1).
Und Schlierenzauer weiß auch, wie er diese Mission angehen will. „Aktuell haben andere die besseren Karten. Ich möchte meinen Job bestmöglich erfüllen und gut Ski springen.“