Österreicher verpasst Bronze um 3,3 Sekunden. Fourcade Doppel-Olympiasieger.
Die österreichischen Biathleten sind im olympischen Einzelbewerb vom Pech verfolgt gewesen. Simon Eder musste am Donnerstag in Krasnaja Poljana mit dem vierten Rang vorliebnehmen, Dominik Landertinger wurde unmittelbar dahinter Fünfter. Gold sicherte sich wie schon in der Verfolgung der Franzose Martin Fourcade, der klar vor Erik Lesser (GER) und Jewgenij Garanitschew (RUS) gewann.
Eder fehlten nur 3,3 Sekunden
Eder zeigte auf den von warmen Temperaturen teilweise aufgeweichten Loipen eine starke Leistung, die aber wieder ungelohnt blieb. Er war schon im Sprint (7.) und in der Verfolgung (8.) nahe an seiner ersten Einzelmedaille dran gewesen. Dieses Schicksal war ihm auch schon vor vier Jahren in Kanada mit Rängen vier und sechs widerfahren. Damals fehlten ihm beim "Blech"-Rang in der Verfolgung 3,2 Sekunden auf Bronze, diesmal waren es 3,3.
"Jetzt wird es schön langsam ein bisschen skurril. Sicher ist es bitter, aber ich habe auch einen Fehler geschossen, den es nicht gebraucht hätte. Dann wäre es sich ausgegangen. Es ist auch ein vierter Platz etwas Großes", meinte der kreidebleiche Salzburger.
Alles gegeben
Er habe in der Loipe alles aus sich heraus geholt und sich kurz vor dem Ziel sogar übergeben müssen. "In der Schlussrunde war nicht mehr viel übrig, ich habe mich übergeben müssen. Mir ist sauschlecht. Ich habe vor dem Rennen ein bisschen Durchfall bekommen, aber es war nicht schlimm. Ich denke, das sind noch kleinen Nachwehen", erklärte der 30-jährige Saalfeldner.
Darauf schob er die verpasste Medaille aber nicht. "Das hat aber nicht viel ausgemacht, es ist vier Runden echt gut gegangen und auch die letzte war nicht wirklich schlecht. Die drei Sekunden sind halt brutal bitter."
Landertinger in der Loipe schwach
Der ansonsten in der Loipe stets starke Landertinger blieb an Schießstand fehlerfrei, verpasste Bronze aber trotzdem um acht Sekunden. "Ich weiß, woran es gescheitert ist, aber das sage ich jetzt hier nicht. Ich sage nur: Läuferisch war es heute scheiße", meinte der bisher auf den Olympia-Loipen pfeilschnelle Sprint-Silbermedaillengewinner und ließ damit den offenbar verwachste Ski unausgesprochen.
Die 20 km seien eine einzige Quälerei gewesen. "Ich habe von Anfang keinen Zug drauf gebracht, es war so zäh heute. Mir ist der 20er vorgekommen wie ein 50er, der hat gar nicht mehr aufgehört." Wegen der makellosen Schießleistung sei es besonders schade. "Es tut doppelt weh, wenn man mit viermal null schießt. Mit der Form hätte es normal schon gut gehen müssen. Ich habe alles probiert, aber es ist sich auch auf der Schlussrunde leider nicht mehr ausgegangen."
Sumann und Mesotitsch im geschlagenen Feld
Die beiden Routiniers Christoph Sumann und Daniel Mesotitsch landeten im geschlagenen Feld. Sumann wurde nach einem Fehlschuss 24., Mesotitsch landete mit drei Strafminuten lediglich auf dem 40. Rang. Sprintsieger Ole Einar Björndalen belegte mit vier Fehlern Platz 34.
Sumann kann sich mit dem Olympiaparcours einfach nicht anfreunden. "Diese Strecke und ich, wir zwei werden keine Buddies mehr. Heute bin ich wirklich gelaufen wie ein 38-Jähriger. Es schaut so aus, dass ich mit der Höhenlage nicht zurecht komme", meinte Sumann, 2011 WM-Dritter im Einzel, nach einem seiner Meinung nach "kalten Augustabend".
Viel Mitleid hatte er für Eder übrig. "Er war in Vancouver schon Vierter, ich weiß wie sich das anfühlt, er hat ein Top-Rennen gemacht, aber das ist eine beschissene Platzierung." Die nächste Chance auf die zweite Medaille bietet sich den Biathleten am Sonntag im Massenstart.