Normalschanze

ÖSV-Adler bei Qualifikation souverän

08.02.2014

Hayböck gewann Qualifikation, Morgenstern Neunter.

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Michael Hayböck und Gregor Schlierenzauer haben am Samstag in der Qualifikation für den olympischen Bewerb von der Normalschanze einen starken Eindruck hinterlassen. Der 22-jährige Oberösterreicher machte sich in der Qualifikation bei guter Stimmung vor etwa 5.000 Zuschauern mit einem 101-m-Satz zum Qualifikationssieger, auch Thomas Morgenstern steht mit Rang neun im Bewerb.

Gregor Schlierenzauer, wie Tourneesieger Thomas Diethart vorqualifiziert, zauberte einen 104-m-Satz in den Auslauf und zeigte, dass er im Kampf um sein erstes Einzel-Gold am Sonntag (18.30 Uhr MEZ) ganz vorne mitreden wird. Hayböck war zuvor im Probesprung ebenfalls 104 m weit gesprungen.

Die Zimmerkollegen bei diesen Olympischen Spielen sind nach den Eindrücken der Qualifikation die zwei heißesten Eisen aus dem rot-weiß-roten Team für die erste Entscheidung im RusSki Gorki Jumping Centre von Krasnaja Poljana.

Hayböcks bisherige Performance in Training und Qualifikation erinnert ein wenig an Thomas Dietharts Auftritte zu Beginn der Vierschanzen-Tournee. "Es schaut so aus, als wenn die Schanze und ich ein ganz gutes Team wären. Es ist echt so, dass es recht einfach ist", sagte Hayböck im Auslauf zur APA - Austria Presse Agentur. "Der Sprung war sogar ein wenig komisch, weil ich einen leichten Skifehler hatte. Aber ich bin mir momentan so sicher, in dem, was ich tue, und dann geht es so auch."

Der oberösterreichische Olympia-Debütant hat jedenfalls ausgezeichnete Karten für eine noch vor wenigen Wochen für ihn unerwartete Medaille, zumal er auch einen gerade auf der Normalschanze wichtigen, schönen Telemark zeigte. "Es ist alles möglich, sehr knapp. Ich werde versuchen, dass ich nicht viel anders mache, dann wird das schon hinhauen." Die Tatsache, dass er nun von allen zu den Medaillenfavoriten gezählt wird, "klingt so unwirklich für mich, dass ich es ganz gut ausblenden kann".

Für den 52-fachen Weltcupsieger Gregor Schlierenzauer geht die Formkurve gerade zur richtigen Zeit nach oben. "Das war der beste Sprung aller Trainingssprünge. Ich bin immer besser in Fahrt gekommen und habe mein Gefühl immer besser gebracht", sagte Schlierenzauer. Zwar könne er sich darum nichts kaufen, aber: "Für die Motivation und das Selbstvertrauen ist das sehr cool. Für morgen muss ich versuchen bei mir zu bleiben und für Medaillen braucht man auch immer das nötige Glück." Seine Übelkeit vom Vortag ist jedenfalls vergessen: "Es geht mir wieder gut."

Schlierenzauer freut sich auch über die Leistung Hayböcks. "Ich hoffe, dass er und ich morgen richtig Gas geben, weil wir sind ja Zimmerkollegen." Überraschend stark ist nicht nur Hayböck, sondern auch die Atmosphäre im Stadion. "Ja, auf jeden Fall positiv überrascht. Es war wirklich sehr viel los."

Die Kehrseite der Medaille war an diesem Tag, dass einerseits teilweise starker Seitenwind herrschte, andererseits der etwas weiche Aufsprung so manchem Springer große Schwierigkeiten bereitete. Robert Kranjec stürzte, kam aber glimpflich davon und auch Thomas Morgenstern hatte bei der Landung Schwierigkeiten.

Nach seinem 99,5-m-Sprung verschnitt er bei der Telemark-Landung etwas und hat sich dabei offensichtlich ein wenig wehgetan. Morgenstern wollte keine Kommentare geben. "Es hat mich ein wenig 'reingestaucht'. Aber es ist nichts Schlimmes", sagte er im Vorübergehen.

Cheftrainer Alexander Pointner erklärte, dass der Aufsprung gerade im 100-m-Bereich sehr weich war. "Es hat einen relativ schweren Sturz von Kranjec gegeben. Das macht es für den Thomas im Moment nicht unbedingt leichter."

Für Tourneesieger Diethart war der erste Auftritt vor großer Olympiakulisse ein gutes Erlebnis: "Die Sprünge werden immer besser. Ich stelle mich immer besser auf die Schanze ein und die Stimmung ist super." Er traut sich eine Steigerung am Sonntag zu. "Michi taugt die Schanze richtig, jeder Sprung geht von ihm richtig locker runter." Dazu befragt, dass Hayböck einen ähnlichen "flow" wie er selbst bei der Tournee bekommen habe, meinte der Niederösterreicher: "Ja, schaut so aus."

 

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