Olympia
ÖSV-Herren verpassen Slopestyle-Finale
07.02.2014
Schattschneider und Weissenbacher konnten auch letzte Chance nicht nützen.
Das Olympia-Finale ist für Österreichs Snowboard-Slopestyler auf dem mächtigen Parcours von Rosa Chutor unerreichbar gewesen, am Sonntag mobilisieren Clemens Schattschneider, Mathias Weißenbacher und Adrian Krainer aber nochmals alle Kräfte. Das Trio drückt Teamkollegin Anna Gasser die Daumen, die bei der Premiere dieser Disziplin im Zeichen der Fünf Ringe die Medaille heimholen soll.
Schattschneider hat Fehler schon analysiert
Clemens Schattschneider hatte nach dem nur um 1,25 Punkte verpassten direkten Finaleinzug gehofft, sich am Samstag im Semifinale noch in die Entscheidung zu tricksen. "Im ersten Run habe ich einen Speedcheck (Bremser/Anm.) zu viel gemacht, dann war ich zu langsam. Im zweiten Run war ich beim Uprail zu weit rechts, da war ich einfach unkonzentriert. Ich habe mich wahrscheinlich schon mehr auf die Kicker konzentriert, deshalb sind die Rails in die Hosen gegangen", sagte der Niederösterreicher Schattschneider, der als 17. des Halbfinales mit nur 29,50 Punkten ausschied.
In der Qualifikation war Schattschneider in einer hochklassigen Gruppe gewesen, war Sechster geworden und gesamt Achter, jedoch stiegen nur die Top-4 aus jedem Heat auf. "Es ist, wie es ist. Es wäre halt wichtig gewesen, direkt ins Finale zu fahren. Heute früh mit dem Schatten war es nicht leicht. Es hat Spaß gemacht und ich wäre gerne noch einmal gesprungen", sagte der 22-Jährige.
Salton Nullo von Weißenbacher
Weißenbacher hingegen war die ganze Woche schon mit dem Parcours nicht richtig zurecht gekommen, er wurde mit 28,50 Punkten 18. "Es hat sich schon in der Qualifikation gezeigt, dass das es nicht so ganz meins ist. Ich bin nicht auf Hochtouren gekommen, als heute vor dem Bewerb Trainingsbeginn war, war es noch dunkel. Da ist es nicht so lustig zu fahren, der Kurs ist so schon schwierig genug", sagte der Salzburger, der die Olympiateilnahme trotzdem "cool" fand.
Krainer musste verletzt passen
Auch Schattschneider will das Positive mitnehmen. "Es waren die ersten Spiele für mich und eine super Erfahrung, die ich machen durfte. Auch wenn es mich jetzt gescheit anzipft, weil ich weiß, dass ich das Potenzial habe, da vorne mitzufahren." Am Samstag nicht am Start war der Dritte im Bunde, Adrian Krainer. Der Kärntner hatte sich im Training am Freitag eine tiefe Rissquetschwunde am Kinn und auch schmerzhafte Prellungen an beiden Fersenbeinen zugezogen.
Daumen drücken für Anna Gasser
"Ich bin froh, dass nicht mehr passiert ist. Morgen werden wir Adrian mit dem Rollstuhl in den Zielbereich holen", sagte ÖSV-Trainer Stefan Cerwenka. Denn am Sonntag (10.15 Uhr MEZ) kämpf Gasser um eine Medaille, und da wollen alle dabei sein. "Die Anna holt uns die Medaille heim. Ich habe sie fahren gesehen und weiß, was sie kann. Wenn sie konzentriert ist und den Run steht, ist sie vorne mit dabei", glaubt Schattschneider fest an die Kärntnerin. "Die Anna wird das schon machen", ist Weißenbacher überzeugt.
Chef will Positives mitnehmen
Von seinen Herren hätte sich Cerwenka mehr erwartet, aber sie auch von sich selbst, wie er erwähnte. "Mathias hatte die ganze Woche Probleme, das war heute an der Körpersprache zu sehen. Bei Clemens war ich sicher, dass er das macht, aber bei einem Fehler stehst halt am Ende des Feldes." Es sei nicht leicht mit der tief stehenden Sonne gewesen, das sei ein Fehler in der Organisation, dass es keinen Testevent gab. "Aber man muss fair blieben. Es sitzen alle im selben Boot."
Die Qualifikation seines gesamten Weltcupteams für Olympia sei ein Erfolg gewesen und nun wisse man, wo man ansetzen müsse. "Die Jungs haben das vorgeführt bekommen. Wir wissen, wo wir für die nächsten vier Jahre die Schrauben anziehen müssen", sagte Cerwenka.