Olympiasieg
Reaktionen auf Fischbacher-Gold
20.02.2010
Die Cousine von Herminator gewann den olympischen Super G von Whistler.
Andrea Fischbacher (Goldmedaillen-Gewinnerin)
"Ich habe gewusst,
dass auch Gold möglich ist, wenn ich halbwegs einen Lauf herunterbringe.
Aber als ich im Ziel war, habe ich es nicht glauben können, als ich meinen
Namen ganz oben gesehen habe. Ein Traum ist in Erfüllung gegangen. Mir taugt
die Strecke, weil sie schwierig ist. Da musste man von Beginn an aggressiv
fahren. Wir waren in dieser Saison in den Speed-Bewerben nicht so gut, aber
wir haben gewusst, dass wir ein gutes Resultat machen können, wenn alles
passt."
Tina Maze (Silbermedaillen-Gewinnerin)
"Ich habe gewusst, dass
ich so gut fahren kann, aber bei Olympia muss man sehr konzentriert sein.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich im Super-G hier eine Medaille holen kann.
Eher hätte ich in der Kombination damit gerechnet. Aber ich habe heute voll
attackiert und bin sehr zufrieden."
Lindsay Vonn (Bronzemedaillen-Gewinnerin)
"Ich wusste, dass jeder
Probleme im oberen Teil hat, also habe ich da voll attackiert. Danach habe
ich aber ein bisschen das Tempo rausgenommen, und deswegen habe ich, glaube
ich, das Rennen verloren. Aber ich glaube nicht, dass ich es bei Olympia
viel besser hätte machen können. Ich bin hergekommen, um die Abfahrt zu
gewinnen und noch eine Medaille zu machen. Diese Medaille ist das
Sahnehäubchen. Jede Medaille bei Olympia ist ein Erfolg."
Elisabeth Görgl (Platz 5)
"Das war ein bissl zu wenig. Ich
habe am Start den rechten Stock verloren, musste nachgreifen. Das hat mich
zumindest eine Zehntel gekostet, aber das hat es nicht ausgemacht. Ich habe
auch im Mittelteil einige Tore nicht optimal erwischt. Es war keine perfekte
Fahrt von mir. Ich habe Maze ganz sachlich am Fernseher verfolgt und sie
hatte keinen Fehler, also ist sie vorne. Von Fischbacher bin ich nicht
überrascht. Wenn man eine gute Fahrt hat, gehört man belohnt."
Anna Fenninger (Platz 16)
"Das war sicher nicht das, was ich
kann. Der Kurs war schön und schwierig zu fahren, echt olympiawürdig. Der
Sieg von Fischi überrascht mich gar nicht. Sie ist ein sehr ruhiger Typ, in
gewissen Situationen wie auf der Piste kann sie richtig aufdrehen. Wir waren
heute alle topmotiviert und haben uns auch noch den richtigen Spaß gemacht."
Peter Schröcksnadel (ÖSV-Präsident)
"Gegen eine
fehlerlose Lindsey Vonn zu gewinnen, ist eine großartige Leistung.
Fischbacher ist ein echter Champion. Natürlich sind wir jetzt erleichtert,
es ist immer schwierig, speziell bei Olympia. Wir haben nie die Nerven
verloren, wir lesen derzeit auch keine Zeitung. Wir konzentrieren uns hier
in Kanada auf den Job und haben noch viele Möglichkeiten, in den technischen
Bewerben sind wir ja noch viel stärker. Dass wir eine Goldene bei den Damen
haben ist eine Rehabilitation für die ganze Damenmannschaft."
Hans Pum (Alpinchef)
"Das ist super, es war eine sensationelle
Fahrt von Fischbacher. Ich habe immer gesagt, dass das Gelände hier für sie
prädestiniert ist. Es freut mich sehr, dass sie das hier umgesetzt hat, sie
kann ja sensationell fahren. Dass es bei Olympia aufgegangen ist, ist für
sie und die ganze Truppe das Schönste. Ich hatte sie immer ganz vorne auf
der Rechnung. Sie ist eine technisch perfekte Skifahrerin, dass sie zweite
im Abfahrtsweltcup war, war kein Zufall. Dass die Damen das starke
Geschlecht sind, ist schön. Für uns ist aber wichtig, dass für Österreich
gewonnen wird."
Herbert Mandl (Damenchef)
"Ich weiß, ich habe diesen Sieg quasi
angekündigt (lacht). Aber das war natürlich leicht geredet, denn Andrea
Fischbacher hatte im Super-G eine derart aufsteigende Tendenz, dass es
realistisch war. Sie ist wirklich sensationell gefahren, hat attackiert, es
hat sich gelohnt. Lindsey Vonn hat es ein bissl unter-oder überschätzt, sie
ist zu vorsichtig gefahren. Der Kurs unseres Trainers Jürgen Kriechbaum war
sehr gut. Es war schwierig zu attackieren, man musste mit Kopf fahren. Das
haben sie großartig gemacht. ... Fischbacher ist ein eher introvertierter
Typ, aber auch ein Energiebündel und sehr konzentriert bei der Sache. Die
Maier-Gene haben offenbar nicht geschadet. Görgl hat oben drei Zehntel schon
am Start verloren und ist wie Vonn auch den Mittelteil nicht optimal
gefahren. Das fehlte ihr am Ende auf die Medaille. Die Damen sind immer das
starke Geschlecht, das wird unsere Burschen jetzt mitreißen."
Rudi Huber (Rennchef Atomic)
"Erstes Gold bei den Damen ist
super. Es war eine goldwürdige Fahrt von Andrea. Sie hat alles riskiert und
alles gewonnen. Sie hat einen Abfahrtsski genommen, den man in Hinblick auf
Olympia und schnellere Super-G gemacht hat. Den Ski gibt es noch nicht so
lange, das war sicher ein Goldgriff."