Schock in Österreichs ÖOC-Team wenige Tage vor Olympiastart.
Janine Flock wurde nach ihrer Landung in Sotschi komplett abgeschottet.
Dienstag, 16 Uhr, Sotschi. Auf dem russischen Flughafen herrscht Chaos. Österreichs Skeleton-Hoffnung Janine Flock (24) ist gerade gelandet. Doch sie kommt nicht, wie vorgesehen, bei Terminal C raus. Sie wurde zu Terminal D umgeleitet. Weg von den wartenden Journalisten. Peter Mennel, Generalsekretär des ÖOC, sagt ÖSTERREICH: "Ich bin stinksauer!"
Dienstag, 11 Uhr, Wien. Der Grund: Aus einem Ministerium sickerte gestern die brisante Nachricht, dass die Skirennläuferin Bernadette Schild -ursprünglich hieß es noch Marlies Schild! - und Flock einen Drohbrief erhalten haben. Ein offensichtlich Irrer drohte die Entführung der beiden heimischen Wintersport-Asse an.
Montag, Wien. Der Terror-Brief war bereits am Montag im Wiener Briefkasten des ÖOC entdeckt worden. Er trägt einen russischen Absender, ist aber in deutscher Sprache verfasst. Der Inhalt (laut einem Insider eines Ministeriums): Teils warnte der Schreiber vor einem möglichen Attentat, teils drohte er selbst damit. "Wir haben sofort das Bundeskriminalamt eingeschaltet", sagt Mennel. Das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung in Wien untersucht jetzt gerade das explosive Schreiben.
Polizei-Insider vermuten einen psychisch Kranken Polizei-Insider vermuten einen psychisch Kranken hinter dem teilweise kuriosen Terror-Brief, nehmen die Drohungen aber selbstverständlich trotzdem ernst. Zwei österreichische Cobra-Beamte sind zum Schutz der Athletinnen in Sotschi vor Ort.
Dienstag, Wien. Skurril: Stundenlang wurde gestern erst von einer Bedrohung von Ski-Queen Marlies Schild (32) gesprochen. In einem Interview erklärte sie sogar: "Ich bin zwar nicht jemand, der leicht in Panik verfällt, aber natürlich erzeugt das ein ungutes Gefühl im Hinterkopf." Und: "Davon aus den Medien zu erfahren, ist nicht lustig und eigentlich auch nicht okay."
Flock: "Verlasse mich auf Sicherheitsmaßnahmen"
Dienstag, 16.04 Uhr, Sotschi. Um 16.04 Uhr gab's dann "Entwarnung" für Marlies: Ihre jüngere Schwester Bernadette war gemeint! Im kurzen Talk mit ÖSTERREICH sagte Janine Flock am Flughafen in Sotschi: "Ich vertraue auf die Sicherheitsmaßnahmen, die hier getroffen werden - mir bleibt auch nichts Anderes übrig."
Mittwoch, Wien. Am Tag nach Bekanntwerden des anonymen Drohbriefes gegen die beiden Olympia-Teilnehmerinnen Bernadette Schild und Janine Flock haben die Ermittler noch keinen Hinweis auf den Schreiber. Das Innenministerium hielt sich sehr bedeckt.
"Die Ermittlungen laufen, es werden aus ermittlungstaktischen Gründen keine weiteren Details bekannt gegeben", sagte Sprecher Karl-Heinz Grundböck. Wer der Absender bzw. Überbringer des Schreibens ist, ob Spuren gesichert werden konnten und wie der genaue Inhalt der Bedrohung lautet, darüber wollte das Ministerium keine näheren Angaben machen. Die verantwortlichen Behörden seien miteinander im Kontakt, Krisensitzungen gebe es aber keine.
Suche nach Maulwurf
Das Innenministerium zeigte sich am Mittwoch "nicht glücklich darüber, dass die Information (über den Drohbrief, Anm.) an die Öffentlichkeit gelangt ist", sagte Ministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck. Nach Bekanntwerden "haben wir von Anfang an keine Details und keine Namen der betroffenen Personen weitergegeben."
Man gehe nun auch der Frage nach, wie die Information über diesen anonymen Brief an die Öffentlichkeit gelangt sei. Allerdings seien "einseitige, unbegründete Schuldzuweisungen zu entbehren", sagte Grundböck.
© TZ ÖSTERREICH/Bruna
© TZ ÖSTERREICH/Bruna
© TZ ÖSTERREICH/Bruna
© TZ ÖSTERREICH/Bruna
© TZ ÖSTERREICH/Bruna
© TZ ÖSTERREICH/Bruna
© TZ ÖSTERREICH/Bruna
© TZ ÖSTERREICH/Bruna
© TZ ÖSTERREICH/Bruna
© TZ ÖSTERREICH/Bruna
© TZ ÖSTERREICH/Bruna
© TZ ÖSTERREICH/Bruna
© TZ ÖSTERREICH/Bruna
© TZ ÖSTERREICH/Bruna