Heute kämpft Superadler Gregor Schlierenzauer wieder um Gold.
Nicht irgendwo, sondern dort, wo er im letzten Jahr bei der Generalprobe die Konkurrenz mit einem 149-Meter-Sprung zertrümmert hat. Rückblende: Ein verschneiter Abend im schweizerischen Engelberg. Zwei Wochen vor Weihnachten sitzt Gregor Schlierenzauer im geräumigen Konferenzraum des Waldegg-Hotels herum. Im Hintergrund läuft gerade das ÖSTERREICH-Olympia-Shooting mit den anderen Superadlern.
Ich frage ihn: „Gregor, hast du Lust die Schanze in Whistler zu zeichnen?“ Sekunden später schnappt sich Schlierenzauer einen Stift und zieht aus dem Gedächtnis heraus auf den Millimeter genau den Abriss der Schanze im Olympia-Park – nur für die ÖSTERREICH-Leser erklärt der Gold-Favorit, worauf es auf der Großschanze ankommt.
Gold-Ansage
Als Wolfgang Loitzl das Zimmer betritt, fragt ihn
Schlieri mit einem breiten Grinsen im Gesicht: „Na, erkennst die Schanze?“
Ein Blick von Wuff reicht: „Ah, die 149 Meter. Das kann nur die in Whistler
sein.“ Ich hake bei Schlieri nach: „Worauf kommt es bei der Schanze an und
warum gefällt es dir dort so gut?“ Er grinst nur: „Details verrate ich
nicht, das ist Berufsgeheimnis. Aber eines sage ich dir: Dort hole ich
vielleicht mein erstes Olympia-Gold. Man kann dort bis zu 150 Meter weit
springen.“ Sprach’s und unterschrieb seine Zeichnung mit den Initialen GS –
Gregor Schlierenzauer.