Bronze hat er schon - auf der Großsschanze soll jetzt unbedingt Gold her.
Die Bronzemedaille auf der Normalschanze hat ihm Lust auf mehr gemacht: Jetzt will Gregor Schlierenzauer auf der Großschanze am Samstag (21.30 Uhr) zurückschlagen und Gold holen.
Doch während Normalschanzensieger Simon Ammann beim ersten Training schon wieder im Einsatz war, nahm sich Schlierenzauer einen Tag frei und tankte Kraft bei einem Shopping- und Sightseeing-Ausflug nach Vancouver.
Pause gab Kraft
„Ich wollte den Kopf frei bekommen und einmal
etwas anderes machen. Die Pause hat mir gut getan“, sagt unser Super-Adler.
„Das hat echt Spaß gemacht.“ Auch Thomas Morgenstern verzichtete, verbrachte
stattdessen Zeit mit seiner Freundin Kristina und seinen Eltern. Beim
gestrigen Training waren aber beide wieder dabei – denn schon morgen (19
Uhr) steht die Qualifikation auf der Großschanze auf dem Programm.
Völlig relaxed
Schlieri geht die Goldjagd ganz relaxed an.
Dass er bereits eine Medaille in der Tasche hat, gibt ihm Coolness und
Selbstvertrauen. Gestern Abend ging er zu den Rodelbewerben, um seinen
Tiroler Landsleuten Andreas und Wolfgang Linger die Daumen zu drücken.
Schlieri: „Das habe ich ihnen versprochen.“
Ammann Favorit
Nicht einmal die Tatsache, dass jetzt Ammann als
Topfavorit gilt, bringt den 20-Jährigen aus der Ruhe: Denn beim
Internet-Wettanbieter bet-at-home.com hat der Schweizer eine Siegquote von
1:1,95. Schlierenzauer folgt mit 1:4,00. Dass mit ihm auch auf der
Großschanze zu rechnen ist, bewies Ammann schon im ersten Training: Er
sprang mit 143 Metern Höchstweite, obwohl er vier Luken weniger Anlauf hatte
als Andreas Kofler (142 m). Schlierenzauer meint locker: „Ich befasse mich
nicht mit den anderen.“ Der 32-fache Weltcupsieger will lieber Taten
sprechen lassen: „Die Antwort gebe ich am Samstag auf der Schanze.“
Interview: "Jetzt zählt nur noch Vollgas!"
ÖSTERREICH: Gregor, wie war das Shoppen in Vancouver?
Gregor
Schlierenzauer: Fantastisch. Es hat Spaß gemacht. Das ist wirklich eine
tolle Stadt, in der man sehr viel erleben kann.
ÖSTERREICH: Warum haben Sie einen Tag länger Pause gemacht und
nicht so wie Hauptkonkurrent Simon Ammann bereits auf der Großschanze
trainiert?
Schlierenzauer: Ich befasse mich nicht mit anderen.
Ich wollte den Kopf frei bekommen und einmal etwas anderes machen. Die Pause
hat mir gut getan. Aber ab jetzt zählt nur noch Vollgas!
ÖSTERREICH: Wo haben Sie eigentlich Ihre Medaille verstaut?
Schlierenzauer:
Die hat im Stubaitaler-Zimmer einen tollen Platz bekommen. Wenn ich
aufstehe, sehe ich sie gleich vor mir. Und meinen Zimmerkollegen, den
Andreas Kofler, motiviert sie auch.
ÖSTERREICH: Was haben Sie sich für die Großschanze vorgenommen?
Schlierenzauer:
Die Antwort werde ich am Samstag geben!