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Serviceleute im Mittelpunkt

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Hinter jedem erfolgreichen Skiläufer steht ein genialer Servicemann.

Die Ski-Serviceleute arbeiten in Kellern und Containern und stehen nur selten ins Rampenlicht. Dabei sind sie bei den Winterspielen in Vancouver gefragter denn je. Die feuchte, salzige Meeresluft, absehbare Wetterkapriolen sowie drohende Verschiebungen fordern auch von den Wachslern und Kantenschleifern alles, damit die ÖSV-Skifahrer am Tag X eine perfekte Leistung abliefern können.

Riesiger Aufwand
Speziell bei Olympia wird deshalb ein großer Aufwand betrieben. Beim Vorbereitungslager der ÖSV-Herren in Sun Peaks wurde ständiger Kontakt gehalten zu den Testteams, die gleichzeitig im küstennahen Whistler Mountain Gleittests machten. Diese Erkenntnisse, aber auch die Daten der mobilen ÖSV-Wetterstation sowie der Wachsfirmen aus Whistler wurden unmittelbar ins Landesinnere nach Sun Peaks gemeldet und flossen dort in das tägliche Training der Skifahrer ein.

Betriebsspionage
Die österreichischen Serviceleute arbeiten voneinander getrennt, um Spionage zu verhindern. Bei Olympia werden die Ski-Container zusätzlich streng bewacht. Dieter Oberhauser bereitet in Kanada die mit neuartiger Chip-Technologie ausgestatteten Head-Ski für Klaus Kröll vor. Wie Lindsey Vonn ihrem "Ski-Guru" Heinz Hämmerle, vertrauen auch bei Head die Läufer ihren Serviceleuten fast blind. Während sie vor einem Rennen nur die Einfahrski abholen, bringt der Servicemann die Rennski eigenhändig zum Start.

Synergien nutzen
Bei Atomic und Salomon fließen seit dem Firmen-Zusammenschluss die Daten zusammen. Das Problem für Walchhofers Servicemann Tom Bürgler ist der extrem feuchte Schnee in Whistler. Fix ist nur, dass Walchhofer in der Abfahrt keinen der neuen "Doppeldecker" sondern einen herkömmlichen Sandwich-Ski fahren wird. Bürgler: "Da hat der Michi einfach noch ein besseres Gefühl." Salomon-Kollege Michael Haas, für Klaus Kröll und Romed Baumann (Speed) zuständig, ist aber überzeugt: "Für Whistler was Spezielles zu erfinden, würde nicht funktionieren. Die schnellsten Ski des Winters sollten auch hier gut funktionieren."

Auch Fischer-Servicemann Franz Knauß, einer der drei Knauß-Brüder, genießt das fast blinde Vertrauen seiner Läufer. Der aktuelle Winter sei bisher im Schnitt deutlich kälter gewesen als der vorjährige, glaubt der erfahrene Servicemann einen der Gründe zu kennen, warum manche im Vorjahr noch erfolgreiche Läufer im Olympiawinter noch nicht viel zusammengebracht haben.

Sportler muss Material nutzen
Wie hoch der Anteil dieses von offensichtlich nur Männern bekleideten Berufsstandes am Erfolg sei, wollte auch der Steirer nicht benennen. Denn letztlich liege es fast ausschließlich am Läufer selbst, zudem gehe es nicht nur um die Ski alleine sondern vielmehr um die richtige Abstimmung zwischen Ski, Bindung und Schuh, so Knauß. Dabei weiß niemand so genau Bescheid über die wirklich schnellen Ski, wie ein Servicemann. Deshalb stapelt man in der Szene lieber tief. "Die fünf Prozent Anteil am Erfolg teilen sich Trainer, Masseur und Serviceleute", scherzte etwa Knauß. "Dafür gehören uns bei Niederlagen die ganzen 100 Prozent!"

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