Nachdem auch das Freitags-Training abgesagt werden musste, gibt es am Sonntag keine Damen-Kombi. Wie es weitergeht, ist noch offen.
Freitag um 23 Uhr mitteleuropäischer Zeit fiel die Entscheidung: Keine Super-Kombi am Sonntag. Die andauernden Regenfälle hatten die Piste zu sehr aufgeweicht, an ein Rennen ist vorerst nicht zu denken. Wie geht es jetzt weiter? Ein Ersatztermin stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest, wohl aber eine mögliche Idee. Sollte es keine Chance auf eine Abfahrt geben, könnte die Kombi auch mit einem Super-G und einem Slalom ausgetragen werden, gab FIS-Renndirektor Atle Skaardal bekannt. Eine Konstellation, die vor allem Kathrin Zettel entgegen kommen würde.
Angriffslustig
So angriffslustig haben wir Kathrin Zettel selten
erlebt. Bereits vor der Absagepräsentiert sich die Niederösterreicherin in
Whistler Mountain in Bestform. Auch verbal. Da sich bei den Olympischen
Spielen alles um US-Superstar Lindsey Vonn dreht, kann sich Zettel einen
Seitenhieb nicht verkneifen. „Vielleicht hat Lindsey bereits ihr ganzes
Pulver im Weltcup verschossen“, stichelt Zettel. „Ich weiß, dass ich sie
schlagen kann.“ Auch in der Kombi. Und in dieser Disziplin ist Zettel die
regierende Weltmeisterin. 2009 in Val d’Isère hatte sie alle überrascht.
Doch Zettel hat bei Olympia noch zwei weitere Chancen auf Medaillen. Im
Riesentorlauf (24.2.) und Slalom (26.2.). „Am meisten rechne ich mir im RTL
aus“, sagt sie selbstbewusst. Aus gutem Grund: Sieben ihrer insgesamt acht
Weltcupsiege hat sie in dieser Disziplin abgestaubt, zuletzt im Jänner in
Marburg.
Der Schock dann unmittelbar vor Olympia. Zettel klagte plötzlich über Müdigkeit und Schmerzen in beiden Knien. Die Folge ihres Monsterprogramms. Kurzerhand zog sie die Reißleine und verzichtete auf die letzten Weltcuprennen in St. Moritz. „Das war eine der besten Entscheidungen. Ich habe die Haustür hinter mir zugemacht und einfach abgeschaltet.“
Alleine
Nachdem sie sich im Vorjahr von Langzeitfreund Seppi
getrennt hatte, gibt es noch keinen neuen Mann in ihrem Leben. Zettel mit
einem Augenzwinkern: „Für eine Beziehung habe ich jetzt wirklich keine Zeit.
Es passt schon so, wie es ist.“ In Whistler Mountain genießt sie das
Olympia-Feeling. Das Leben im Athletendorf, beim Shoppen durch die Main
Street oder beim Joggen durch die kanadische Wildnis. Dabei lässt sie aber
nie ihr Ziel aus den Augen. Zettel: „Ich traue mir Medaillen in allen drei
Disziplinen zu.“ Klarer hätte die Kampfansage an Lindsey Vonn nicht
ausfallen können!