Sprach von Rücktritt

Walchi wollte schon alles hinschmeißen

16.02.2010

Michael Walchhofer (34) dachte im Zielraum plötzlich an Rücktritt!

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© ÖSTERREICH/ Kernmayer
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Wenn Männer weinen. Als Walchhofer gestern im Zielraum der Olympia-Abfahrt stand, hätte er am liebsten drauflos geheult. Aus Enttäuschung, aber auch aus Wut. Doch dann riss er sich zusammen und dachte an seine Liebsten. "Ich darf mich nicht so wichtig nehmen. Wenn man so eine traumhafte Familie hat wie ich, was will man mehr?"

Walchhofer verliert im Mittelteil 40 Hundertstel
Olympia-Gold in der Abfahrt, nachdem ihm vor vier Jahren in Turin Antoine Deneriaz die Goldene in letzter Sekunde weggeschnappt hatte. Das Wetter war perfekt, die Bedingungen für alle gleich. Und auch das Material hat gepasst. Im oberen Streckenteil lag Walchhofer sogar noch ganz vorne. Aber dann kam der - für ihn fatale - Mittelteil. Hier verlor er mehr als 40 Hundertstel auf die Schnellsten.

Das musste der dreifache Familienvater zähneknirschend zur Kenntnis nehmen. So enttäuscht haben wir den groß gewachsenen Salzburger noch nie erlebt. Plötzlich stellte er sogar die Fortsetzung seiner Karriere infrage. Nach einer kurzen Nachdenkpause sagte er im Zielgelände den heimischen Reportern: "Am liebsten würde ich jetzt alles hinschmeißen, weil es mich so anzipft. Aber ich werde mich wohl wieder aus dem Dreck ziehen."

Als letzte Gold-Chance bleibt nur der Super-G
Eine Chance auf Olympia-Gold hat Walchhofer noch im Super-G. Die Experten trauen ihm dort sogar mehr als in der Abfahrt zu. Doch er wollte Gold in der Königsdisziplin!

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