Österreicher fallen im Finale zurück, Hirscher als unser Bester Vierter.
Nach dreimal Gold in Serie sind Österreichs alpine Ski-Herren mit allem Pech der Welt erstmals seit 1994 im Riesentorlauf überhaupt leer ausgegangen und damit bei den Spielen 2010 in Vancouver weiter ohne Edelmetall. Während Weltmeister Carlo Janka aus der Schweiz am Dienstag vor den beiden Norwegern Kjetil Jansrud und Aksel Lund Svindal RTL-Gold holte, belegten Marcel Hirscher, Romed Baumann und Benjamin Raich die unglücklichen Plätze vier, fünf und sechs. Hirscher verpasste Bronze um nur 8 Hundertstel.
Gute Ausgangsposition
Dabei hatten sich Österreichs
Riesentorlauf-Herren nach Lauf eins strategisch gut platziert. Auf dem
schnell gesetzten Kurs des Franzosen David Chastan fand vor allem Baumann
ideales Terrain vor. Während Hirscher über Startnummer 1 gar nicht glücklich
gewesen war und mehrere Fehler begangen hatte, war der Tiroler Gefühlsfahrer
als Zweiter auf dem Frühjahrsschnee nur 2/100 langsamer gewesen als Janka.
Auch Hirscher (5.) und Titelverteidiger Raich (6.) hatten sich auf dem relativ einfachen Gelände in idealer Angriffsposition platziert. Auf dem deutlich drehenderen Kurs des Italieners Matteo Guadagnini wurde dann das Ergebnis aber teilweise auf den Kopf gestellt. Nicht zuletzt weil nach tagelangem Sonnenschein die Piste früh ihren Grip verlor, gelang es dem sensationellen Jansrud, von Platz elf noch zu Silber zu zu fahren und sogar seinen Landsmann Svindal, der nun trotzdem bereits drei Medaillen in Vancouver gewonnen hat, zu überholen.
Wieder nur Blech
Österreichs Herren hingegen gingen auch im
vierten Olympia-Rennen leer aus und mussten sich mit Blech abwärts begnügen.
Besonders skurril dabei war, dass sowohl Raich als auch Hirscher im zweiten
Lauf beim gleichen Linksschwung mit dem Arm am Tor hängenblieben und dort
viel Zeit einbüßten.
"Steher" von Raich
Raich produzierte dort sogar einen
richtigen "Steher". "Es ist unglaublich. Ich war ganz gut
drauf, leider habe ich eingehängt, ich habe die Stange sogar am Hals gespürt",
war der entthronte Titelverteidiger fassungslos. "Es hat mich
ausgedreht, dann hat der ganze Schwung gefehlt", berichtete er. "So
etwas sollte und darf nicht passieren, wenn man gewinnen will!" Baumann
hingegen war auch ohne groben Fehler ohne Chance, seinen zweiten Platz zu
verteidigen.
Die Gesamtsituation wird jetzt immer unlustiger, nur noch im Slalom am Samstag kann es mit einer Herrenmedaille klappen. Raich: "Es ist wirklich zäh. Jeder gibt Gas, alles ist total eng. Ich glaube aber schon, dass wir nicht schlecht gefahren sind."
Favorit Janka souverän
Während der als Favorit auf mehrere
Medaillen angereiste Didier Cuche auch im Riesentorlauf wie einige andere
Mitfavoriten (Max Blardone nur 11., Bode Miller schied schon im ersten
Durchgang aus) leer ausging, steigerte sich Janka auf dem von ihm
ungeliebten "toten" Kanada-Schnee konstant. Platz elf in der
Abfahrt ließ er Rang acht im Super G, Rang vier in der Super-Kombinaton und
nun Gold im Riesentorlauf folgen.
Philipp Schörghofer belegte beim Olympia-Debüt Platz zwölf. Im ersten Lauf kämpfte sich der Salzburger mit Startnummer 14 bereits durch viele Löcher, im Finale rang er auch mit den Tücken des Kurses. "Mir hat es im Flachen dreimal ein Stangl auf den Helm gehaut, ich hab das richten müssen."
Endstand Herren-RTL
1. Carlo Janka SUI 2:37,83
2. Kjetil
Jansrud NOR 2:38,22
3. Aksel Lund Svindal NOR 2:38,44
4. Marcel
Hirscher AUT 2:38,52
5. Romed Baumann AUT 2:38,80
6. Benjamin
Raich AUT 2:38,83
7. Ivica Kostelic CRO 2:38,88
8. Felix
Neureuther GER 2:39,06
9. Ted Ligety USA 2:39,11
10. Ales Gorza
SLO 2:39,21
11. Massimiliano Blardone ITA 2:39,35
12. Philipp
Schörghofer AUT 2:39,37
13. Steve Missillier FRA 2:39,43
14.
Didier Cuche SUI 2:39,45
15. Sandro Viletta SUI 2:39,54
16. Erik
Guay CAN 2:39,63
17. Ondrej Bank CZE 2:39,64
18. Alexander Ploner
ITA 2:39,77
19. Janez Jazbec SLO 2:39,96
. Davide Simoncelli ITA
2:39,96
21. Truls Ove Carlsen NOR 2:40,20
22. Manfred Mölgg ITA
2:40,51
23. Krystof Kryzl CZE 2:40,73
24. Robbie Dixon CAN 2:40,98
25.
Andrej Sporn SLO 2:41,05
26. Tommy Ford USA 2:41,15
27. Markus
Larsson SWE 2:41,43
28. Marc Berthod SUI 2:42,10