Teilen

Die meist gestellte Frage in der Metropole: Wie sicher ist Rio wirklich?

ÖSTERREICH-Reporter Walter Unterweger berichtet aus Rio de Janeiro.

Wenn ich mein Studio an der Praia de Botafogo am Morgen verlasse und die breiten Straßen überquere, wimmelt es von Polizei und Militär. Angst gehört in der 6-Millionen-Metropole am Zuckerhut zum Alltag.

85.000 Sicherheitskräfte, doppelt so viele wie noch vor vier Jahren in London, sollen für einen sicheren Ablauf der ersten Olympischen Spiele in Südamerika sorgen. Die - meist Soldaten - sind vorwiegend da, um drohende Terroranschläge zu verhindern. Fakt ist auch: Die Kriminellen in Rio sind schon in Olympia-Form.

Kein Tag vergeht ohne Überfälle. Wie ÖSTERREICH berichtete, wurden einem Fotografen im Austria House Kamera und Objektive geklaut. Zwei Tourismusschüler aus Österreich wurden an der Copacabana mit Messern bedroht und ausgeraubt. Chinesische Journalisten gerieten auf der Busfahrt vom Flughafen auf der Höhe der Favela Mare sogar in einen verrückten Schusswechsel.

Rio Proteste
© oe24

(c) GEPA

Russischer Vize-Konsul erschoss Angreifer

Für den irrsten Zwischenfall sorgte aber ausgerechnet der russische Vize-Konsul in Rio. Als er auf der Heimfahrt mit Frau und Sohn im Auto in der Nähe des Olympiaparks in Barra von einem Motorradfahrer bedroht wurde, zückte er eine Waffe und erschoss den Räuber.

Hinzu kommen wütende Proteste: Wenige Stunden vor der offiziellen Eröffnung der Olympischen Spiele haben mehrere tausend Menschen in Rio der Janeiro erneut gegen das Großereignis protestiert. Der Grund: Milliarden-Ausgaben und das Chaos im Land.

Rechtzeitig mit dem Startschuss der Spiele sind auch die Mücken zurück. Die Angst vor der Zika-Erkrankung steigt damit wieder. Dabei wurden die Biester im Vorfeld mit Unmengen von Chemikalien bekämpft. Erst die Diebe, jetzt die Mücken, die Verunsicherung ist zu spüren.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten