Rio 2016
Figueroa: Olympia-Gold statt Gefängnis
09.08.2016
Eigentlich sollte er nicht in Rio sein - und dann holt er sich noch Gold.
Der kolumbianische Gewichtheber Oscar Figueroa hat bei seinem Sieg in der Klasse bis 62 kg eine Oscar-reife Vorstellung hingelegt. Der Südamerikaner war vor vier Jahren in London Zweiter geworden.
Am Montag brach der 33-Jährige nach seinem Erfolg in Rio in Tränen aus, stellte seine Schuhe dann demonstrativ auf die Bühne und erklärte seinen Rücktritt. "Ich bin voller Emotionen - es war, als ob ich mein ganzes Land gehoben hätte. All meine Tränen sind für Kolumbien", sagte Figueroa.
Mit 142 kg im Reißen und 176 im Stoßen setzte er sich im Gold-Zweikampf mit dem Indonesier Eko Yuli Irawan (142/170) durch. Hunderte lautstarke Kolumbianer feuerten ihren Helden an, Fehlversuche der Konkurrenten wurden bejubelt.
In Diebstahl verwickelt
Im Jänner hatte sich Figueroa noch einer Rückenoperation unterzogen. Im Juni drohten im 16 Monate im Gefängnis, nachdem er in einem Fall von Autodiebstahl verwickelt gewesen war.
Die Strafe wurde aber ausgesetzt, der Athlet musste nur Bußgeld bezahlen. "Das war keine Ablenkung für mich", sagte der zweifache Vater. "Ich bin nicht interessiert an schlechten Nachrichten, ich bin hier, um zu feiern."