Niederösterreicher Dominik Distelberger landet auf Platz 19.
Bei der großen Show von Ashton Eaton im Olympia-Zehnkampf in Rio de Janeiro ist Dominik Distelberger nur eine Nebenfigur gewesen. Der Niederösterreicher verpasste am Donnerstag als 19. mit 7.954 Punkten seine Götzis-Marke deutlich und den 8.000er knapp. War es am ersten Tag der Hochsprung, so haderte der 26-Jährige am zweiten mit seiner Leistung im Diskuswurf.
Weltrekordler Eaton ist zum zweiten Mal nach London 2012 Olympiasieger, er hatte nach dem abschließenden 1.500-Lauf 8.893 Punkte gesammelt und damit den Olympiarekord des Tschechen Roman Sebrle von 2004 in Athen eingestellt. Silber sicherte sich mit dem nationalen Rekord von 8.834 und damit nur 59 Zähler hinter Eaton der Franzose Kevin Mayer, Bronze ging mit 8.666 an den Kanadier Damian Warner.
"Wie Daley Thompson zwei Goldmedaillen bei Olympia in Folge zu gewinnen, ist sehr speziell. Eines Tages muss ich ihn treffen und die Hand schütteln und ihm danken, dass er mir etwas gegeben hat, dem ich nachjagen konnte", sagte Eaton.
Distelberger verfehlt Bestleistung
Distelberger hatte im Mai beim Lände-Meeting mit 8.175 Punkten neue persönliche Bestleistung aufgestellt und als Fünfter die EM-Norm für Amsterdam und Olympia-Norm für Rio de Janeiro geknackt. Bei die Europameisterschaften musste er wegen eines eingeklemmten Nervs aufgeben, für sein Olympiadebüt in Rio wurde er fit und startete durchaus ansprechend.
Wegen eines Hochsprung-Blackouts kamen am ersten Tag allerdings nur 1,89 m in die Wertung, zudem schmerzte die Patellasehne. Für den zweiten Tag hatte er sich vorgenommen, ihn ähnlich wie in Götzis hinbekommen, um die 8.000 Punkte noch zu erreichen, was nicht klappte.
Über 110 m Hürden war der in 14,39 Sekunden schneller als in Vorarlberg, im Diskuswurf (38,09 m) und Stabhochsprung (4,80) blieb er unter der Mai-Leistung, im Speerwurf (61,83 m) und über 1.500 m (4:33,47 Min.) zeigte er sich verbessert.
"Mit den Hürden war ich zufrieden, leider ist wie gestern ein Hund reingekommen beim Diskus. Ich weiß, ich kann in jedem Training weiter werfen. Keine Ahnung, was da los war. Vielleicht wollte ich es zu sehr, weil ich wusste, ich muss in jeder Disziplin Gas geben, dass sich noch 8.000 Punkte ausgehen. Da war nicht nötige Lockerheit", meinte Distelberger.
Die Stabhochsprung-Leistung sei okay gewesen, das Diskuswerfen daneben gegangen. Das könne man sich auf dem Niveau nicht erlauben. Aber er sei froh, dass er es am Schluss noch zeigen konnte. "Das erste Mal über 60 m Speerwurf, und nach zwei so langen Tagen noch eine sehr gute Zeit über 1.500 m gelaufen."
Nach dem Diskus habe er sich kurz in einem Motivationsloch befunden, aber er wollte unbedingt noch unter die 20 kommen. "Unterm Strich habe ich einen versöhnlichen Abschluss gemacht und bin zufrieden. Mir taugt, dass ich noch 19. geworden bin und nicht 20."
Die Stimmung bei der Abendsession sei "sehr cool" gewesen. Seine Saison ist damit beendet. "Ich bin wirklich froh, dass ich sie ohne Verletzung aufhöre. Ich bin überrascht, was ich noch zusammengebracht habe, für das, wie lange ich mit der Achillessehne gehadert habe."