2008 und 2012

Neuer Doping-Skandal um Olympische Spiele

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Der Sumpf wird tiefer: 2008 und 2012 gab es noch weitere positive Tests.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat am Freitag bekanntgegeben, dass bei der zweiten Welle der Doping-Nachkontrollen der Sommerspiele 2008 in Peking und 2012 in London weitere 45 Athleten positiv getestet worden sind.

30 davon betreffen die Spiele in China, 15 entfallen das Großereignis vor vier Jahren. Die Namen der Betroffenen gab das IOC nicht bekannt. Die Athleten aus mehreren Nationen und Sportarten sowie die jeweiligen Nationalen Olympischen Komitees und Sportverbände seien informiert worden. Nun könne mit den Disziplinarverfahren begonnen werden, so das IOC.

98 positive Nachtests
Etwaig betroffenen Olympia-Teilnehmern von Rio de Janeiro werde die Teilnahme untersagt. Mit den Ergebnissen den zweiten Welle an Nachkontrollen erhöhte sich die Anzahl der bisher bei Nachtests der beiden Veranstaltungen ermittelten Fälle auf 98. Insgesamt 1.243 Proben von Peking und London seien bisher nachgetestet worden. Man habe sich bei den Analysen mit verbesserten Methoden auf Medaillengewinner konzentriert, hieß es in einer IOC-Erklärung. Außerdem wurden weitere nachträgliche Kontrollen in den kommenden Wochen angekündigt.

Was passiert mit Russland?
Einstweilen blickt die Sportwelt am Wochenende mit Hochspannung nach Lausanne. Dann wird die historische Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) über den möglichen Ausschluss Russlands von den Rio-Spielen erwartet. IOC-Präsident Thomas Bach und seine Juristen werden Nachtschichten einlegen müssen, um die rechtliche Grundlage für einen Komplettbann bis Montag zu schaffen.

"Juristischer Drahtseilakt"
Für den deutschen Sportrechtler Rainer Cherkeh wäre der Ausschluss "ein juristischer Drahtseilakt", wie er am Freitag sagte. In der Olympischen Charta und dem Welt-Anti-Doping-Code gebe es keine eindeutig anwendbaren Regeln. Im WADA-Code wird in Regel 11.2 in Verbindung mit 11.3 klar festgehalten: Ein Ausschluss kann erfolgen, wenn innerhalb einer Mannschaft mehrere Dopingfälle während der Dauer einer Wettkampfveranstaltung, also während der Dauer der Olympischen Spiele, festgestellt werden.

Schwierige Rechtslage
Das IOC wird auch von anderen in einer schwierigen Rechtslage gesehen. Es wird sich wohl auch intensiv mit Wechselwirkungen wie drohenden Klagen von russischen Sportverbänden beschäftigen müssen. Allerdings hatte der Internationale Sportgerichtshof (CAS) die Sperre der russischen Leichtathleten für die Rio-Spiele wegen umfassenden Dopings bestätigt. Ob sich das Urteil einfach auf andere Sportarten übertragen lässt, ist jedoch fraglich.

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