Sieger-Interview

Anna Gasser privat: So hart war mein Weg

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Im Sieger-Interview spricht sie über ihre Gefühle und den Weg zu Gold.

Sie ist unsere Snowboard-Queen. Die Weltbeste im Big Air: Anna Gasser triumphierte am Donnerstag in ihrer Parade-Disziplin. Nach ihren Goldenen bei den X-Games und der WM 2017, dem Gewinn des Freestyle- und Big-Air-Weltcups ist sie am Höhepunkt ihrer Karriere angekommen. Und das mit gerade mal 26 Jahren!

Im Interview gab die frischgebackene Olympiasiegerin von Pyeongchang Einblicke in ihre Gefühlswelt, sprach über den alles entscheidenden Sprung und den harten Weg an die Weltspitze.

Frage: Herzlichen Glückwunsch zu Gold. Anna, wie fühlt sich das an?

Anna Gasser: Ich kann es noch gar nicht realisieren. Es ist ein super Gefühl. Ich freue mich so, dass es geklappt hat. Das ist sicher einer meiner größten Erfolge, weil das Level so hoch war, ich wirklich alles dafür gegeben musste. Olympia ist im Sport der größte Wettkampf.

Frage: Was geht jetzt in ihrem Kopf vor?

Gasser: Mein Training in der Früh war nicht perfekt. Alle Mädels sind so gut gefahren und haben so viel vorgelegt. Ich wusste, dass ich meine besten Tricks zeigen muss. Der schönste Moment war, als ich meinen letzten Sprung gestanden bin. Da war mir eigentlich klar, dass es zum Sieg reichen würde.

Frage: Wie groß war die Anspannung vor dem Bewerb?

Gasser: Ich bin heute um 3 Uhr früh aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen. Ich war schon sehr nervös, wollte unbedingt meine Tricks stehen. Die Platzierung war mir egal. Es ging mir nur darum, mein bestes Snowboarden zu zeigen. Und ich bin so froh, dass es geklappt hat.

Frage: Was haben Sie vor ihrem letzten Run gedacht?

Gasser: Das Gute war, dass ich Silber sicher hatte. Ich wollte unbedingt eine Medaille und nicht mit leeren Händen heimfahren. Das hat mir den größten Druck genommen. Ich habe mir oben dann bewusst ein bisschen Zeit gelassen, um diese Stimmung zu genießen. Meine Familie stand unten und ich habe mir gedacht, den letzten Sprung mache ich für sie.

Frage: Wie hart war der Weg bis hierher?

Gasser: Es ist unglaublich. Vor fünf Jahren konnte ich mir nicht einmal den Flug nach Amerika leisten. Die Anfänge waren schwer. Das macht Gold umso wertvoller. Ich bin überglücklich, dass ich das mit meiner Familie erleben darf.

Gasser
© GEPA

Frage: Sie haben erst mit 18 zum Snowboarden begonnen. Viele sprechen nach dem Olympiasieg von der Verwirklichung eines Kindheitstraumes. Wie ist das bei Ihnen?

Gasser: Als ich begonnen habe, waren Big Air und Snowboard noch nicht olympisch. Mein Traum war, Profisportlerin zu sein. Das war noch nicht mit Olympia verbunden. Zwei Jahre später wurde bekanntgegeben, dass Slopestyle dabei ist. Das war dann auch der Zeitpunkt, wo ich mir gedacht habe, es wäre richtig cool, wenn ich da dabei sein könnte und eine Medaille machen könnte. Als noch Big Air dazu kam, war der Wunsch nach einer Medaille schon sehr groß.

Frage: In Sotschi sind sie leer ausgegangen. Letzte Woche wurden Sie im Slopestyle vom Winde verweht. Und jetzt Gold ...

Gasser: Die Erleichterung ist riesig. Ich habe den Druck gespürt, auch weil ich ihn mir selbst gemacht habe. Ich habe das letzte Jahr so hart gearbeitet, alles dafür gegeben, dass es heute klappt. Ich freue mich jetzt auf den Abend.

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