Anna Gasser lässt sich lieber in Salzburg mit dem Team Austria feiern.
Snowboard-Olympiasiegerin Anna Gasser hat, was die Feierlichkeiten betrifft, nun die Qual der Wahl. Die 26-Jährige Big-Air-Künstlerin hat sich aber bereits entschieden. "Eine Medaillenfeier ist mir wertvoller, als international wo hinzufliegen. Es ist zwar eine Riesenehre, für den Laureus nominiert zu sein, aber ich tendiere zu Salzburg", erklärte die Kärntnerin Donnerstagabend im Österreich-Haus.
Gasser ist in der Kategorie Actionsportler für den Laureus World Sports Award nominiert, die Vergabe der prestigeträchtigen Auszeichnung erfolgt am 27. Februar in Monaco. Am gleichen Tag wird in Salzburg das österreichische Team von den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang auf dem Salzburger Kapitelplatz empfangen.
Gasser: "Richtig cool"
Sie hätte sich nie gedacht, dass man mit Snowboard-Freestyle, das vor ein paar Jahren in Österreich noch richtig unbekannt war, einen Namen haben könne, sagte Gasser. "Es ist ein Wahnsinn, was passiert ist. Allein mit der Sportlerin des Jahres, dass das möglich ist mit dem, was ich mache. Und jetzt mit dem Olympiasieg, also richtig cool."
Nach dem Bewerb habe sie zwei Stunden für sich alleine gehabt. "Ich glaube, ich war eine Stunde unter der Dusche. Als ich rauskam, habe ich Clemens eine sms geschrieben: 'Ist das jetzt wirklich passiert, oder träume ich?' Es hat schon alles die Zeit gebraucht, bis das realistischer geworden ist."
Glücklich über Unterstützung von Familie und Freund
Sie habe dann mit Freund Clemens Millauer, den Eltern Lisbeth und Peter und ihrer Schwester Eva gemeinsam Abend gegessen. "Es ist schön, wenn man so einen Moment mit der Familie teilen kann. Sie haben sehr viel dazu beigetragen, dass das heute passiert ist und mich auch schon in meinen Anfängen unterstützt. Deshalb war das heute so eine kleine Krönung für die ganze Familie."
Und Clemens sei beim Snowboarden immer die Person, der sie am meisten vertraue. "Wenn er da ist und sagt, ich kann etwas machen, dann glaube ich ihm das auch. Deshalb war es für mich unglaublich wichtig, dass er hier war." Sie hatte übrigens ihre Jacke vom X-Games-Sieg in Aspen an, die ihr in den USA schon Glück gebracht hat. Jene vom windverwehten Slopestyle bei den Winterspielen hat ausgedient.
Papa versorgte sie mit Mozartkugeln
Von ihrem Vater wurde die Schokolade liebende Gasser schon während des Wettkampfes versorgt. "Mein Papa hat mir nach jedem Sprung Mozartkugeln gegeben. Es hat nach dem ersten Sprung geklappt, dann hat er mir wieder eine gegeben. Ich habe mir gedacht, obwohl ich keine mehr gebraucht hätte, sie hat mir Glück gebracht, also nehme ich noch eine vor dem letzten Sprung", war ihr Hunger nach Süßem dann gestillt. Und der Hunger nach der Goldmedaille gleich mit.