In Heerenveen

Zwei EM-Medaillen für Österreichs Eisschnellläufer

07.01.2024

Die Österreicher haben bei den Eisschnelllauf-Europameisterschaften in Heerenveen groß zugeschlagen.

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© Gepa Pictures (Archivbild)
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Nachdem Vanessa Herzog am Samstag 500-m-Bronze geholt hatte, legte sie am Sonntag mit Bronze über 1.000 m nach. Zum Abschluss der Titelkämpfe lief ihr engerer Tiroler Landsmann Gabriel Odor im Massenstart zu Silber. Während sich der 23-Jährige nur dem Belgier Bart Swings im Zielsprint geschlagen geben musste, verhinderte Herzog wie über 500 m einen niederländischen Triplesieg.

Odor brachte seine neue Taktik Erfolg, indem er sich auf den Schlusssprint statt auf die Punktesprints konzentriert hat. "Das habe ich mir die ganze Saison vorgenommen." Dabei machte der Gritzener in der letzten Runde einige Plätze gut, und das nach einem Spezial-Training. "Ich habe es fest trainiert, dass ich die letzte Kurve einen engeren Radius fahre als das Feld. Ich bin ein bisschen enger reingefahren, habe so ein bisschen mehr Druck auf der Schiene gehabt, habe das aber halten können. Ich bin so einen kürzeren Weg gefahren und habe ordentlich Plätze gutgemacht."

 Odor: "Die Emotionen sind einfach gerade unglaublich" 

Der ehemalige Junioren-Weltmeister und -Vize-Weltmeister im Massenstart war vor zwei Jahren in dieser Disziplin Olympia-Zehnter geworden und hat nun seine erste Medaille in der allgemeinen Klasse. "Die Emotionen sind einfach gerade unglaublich", sagte Odor. "Jetzt ist es mir vier Jahre nach meiner Junioren-Zeit endlich gelungen, wieder auf das Podest zu fahren. Vize-Europameister ist natürlich genial." Der Massenstart liege ihm, da er ein Verständnis für diese Rennen habe. "Ich bewege mich geschickt im Feld und kann zum richtigen Zeitpunkt die Attacke setzen."

Herzog bewältigte den 1.000er in 1:15,74 Min., womit sie Isabel Grevelt um 0,2 Sek. auf Rang vier verwies. Deren niederländische Landsfrau Jutta Leerdam siegte überlegen in 1:14,45 Min. vor Antoniette Rijpma-De Jong (1:15,04). Herzog hatte für den 1.000er die Top fünf angestrebt, übertraf somit ihre Zielsetzungen. Die 28-Jährige war ins letzte Paar gelost worden und hatte so den Vorteil, über die Zeiten der Konkurrenz informiert gewesen zu sein. Im Gegensatz zum 500er erwischte sie den Start viel besser, war bei der ersten Zwischenzeit gar die Schnellste.

© Gepa Pictures (Archivbild)

Herzog brachte dritten Rang relativ sicher ins Ziel

In Folge verlor Herzog zwar auf die Spitze etwas an Terrain, brachte den dritten Rang aber noch relativ sicher ins Ziel. "Ich habe viel dafür trainiert - extra im Olympia-Zentrum noch ein Rad-Programm, damit ich das Laktat besser vertrage. Das hat sich bezahlt gemacht", meinte Herzog über ihre gute Schlussrunde. Sie habe direkt vor ihrem Lauf gewusst, dass sie Grevelt besiegen könne. Grund für die Zuversicht sei ein gutes Training in Inzell u.a. mit Männern gewesen. Zweimal Bronze gebe ihr für die restliche Saison u.a. mit den Weltmeisterschaften "sehr viel Selbstvertrauen".

Es ist Herzogs sechste EM-Einzelmedaille. Neben 500-m-Gold 2018, -Silber 2020 und -Bronze 2024 hatte sie 2018 in Kolomna auch Silber über 1.000 m und Bronze im Massenstart geholt. Dazu kamen Gold und Bronze im Sprint-Vierkampf 2019 bzw. 2023. Europameisterschaften werden in geraden Jahren als Einzelstrecken-Bewerbe und in ungeraden als Mehrkampf ausgetragen. 2022 war die Wahl-Kärntnerin nicht am Start gewesen. Der doppelte Bronze-Coup - vor allem die 1.000er-Medaille - zeugt nach schwachem Saisonstart von einem klaren Aufwärtstrend.

Über 1.500 m der Männer hielt sich Odor in 1:46,54 Min. als Zwölfer unter 20 Konkurrenten gut. Es gewann der Norweger Peder Kongshaug in 1:44,25. Ignaz Gschwentner wurde über 500 m in 36,08 Sek. 18., es siegte der Niederländer Jenning de Boo in 34,48. EM-Debütantin Anna Molnar belegte im Massenstart beim Erfolg der Niederländerin Marijke Groenewoud den 17. und letzten Platz.

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