Emotionale Eindrücke
Albaniens letzter Restaurantbär im neuem Zuhause
19.12.2022VIER PFOTEN schließt mit der Rettung von Bär Mark ein Kapitel grausamer Tierhaltung in Albanien.
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Nachdem seine Reise in ein besseres Leben mit seiner Rettung am 7. Dezember in Albanien begann, brachte die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN den ehemaligen „Restaurantbär“ Mark nun in sein neues Zuhause, den BÄRENWALD Arbesbach. In Österreich wurde Mark von einer verschneiten Winterlandschaft begrüßt. Er war jedoch nicht sofort bereit, diese zu erkunden. Nach mehr als 20 Jahren in einem kleinen Betonkäfig brauchte er etwas Zeit, bevor er zum ersten Mal seit 24 Jahren natürlichen Boden unter seinen Tatzen spürte.
Rettungsaktion
Nachdem das VIER PFOTEN Team Mark betäubt und aus seinem Käfig befreit hatte, untersuchte ihn die begleitende österreichische Tierärztin Julia Bohner und stellte sicher, dass er reisefähig ist. Dann war Mark auf dem Weg von Albanien über Nordmazedonien, Griechenland, Bulgarien, Rumänien und Ungarn nach Österreich. Mark war über 20 Jahre lang als Touristenattraktion neben einem Restaurant in Tirana gehalten worden. In einem kleinen Käfig mit Betonboden konnte er kein natürliches Verhalten ausleben. Er braucht dringend artgemäße Pflege.
Meilenstein
Marks Rettung ist ein wichtiger Meilenstein. Ohne eine Gesetzesänderung könnten Bären in Albanien aber weiterhin als Touristenattraktion missbraucht werden. Auch viele Großkatzen werden immer noch illegal gehandelt und leiden in Privathaltung. VIER PFOTEN fordert ein Verbot der Privathaltung von Bären und Großkatzen, die Errichtung eines lokalen, artgemäßen Wildtierschutzzentrums sowie gesetzliche Maßnahmen zur Bekämpfung des illegalen Wildtierhandels.
Der Restaurantbesitzer hatte Mark freiwillig in die Obhut von VIER PFOTEN gegeben und hat schriftlich bestätigt, dass er nie wieder Bären auf dem Restaurantgelände halten wird. In seinem viel zu kleinen Käfig fand Mark kaum Schutz vor Hitze oder Schlechtwetter. Ohne Rückzugsort war er ständig den Blicken der Restaurantbesucher ausgesetzt. Auch Winterruhe konnte er nie halten.
Neues Zuhause
Als sich die Tür seiner Transportbox öffnete, lag Mark ruhig darin und betrachtete neugierig den schneebedeckten Wald vor sich. Nach draußen bewegte er sich aber vorerst nicht. Der ruhige und introvertierte Bär nahm sich die Zeit, die er brauchte, bis er sich zur Freude aller dazu entschied, seine Tatzen auf den Waldboden zu setzen und damit sein neues Leben zu beginnen. Die Rettung von Mark dem letzten Restaurantbären Albaniens war ein emotionaler Moment für das gesamte Vier Pfoten Team.
Während seiner Eingewöhnungszeit wird Mark in einem kleineren Freigehege mit einer künstlichen Höhle bleiben, die das Team für ihn gebaut hat. Sobald er so weit ist, wird er in sein großes Gehege entlassen.
Absichtserklärung (MoU)
VIER PFOTEN und das albanische Ministerium für Tourismus und Umwelt arbeiten gemeinsam an einer neuen Absichtserklärung (MoU), die die Zusammenarbeit bei der Änderung und der Umsetzung von Gesetzen verbessern soll. Außerdem sieht sie vor, dass die albanischen Behörden eine Wildtierauffangstation im Land einrichten, die die Beschlagnahmung illegal gehaltener Tiere erleichtern würde.
BÄRENWALD Arbesbach
Der BÄRENWALD Arbesbach bietet seit 1998 geretteten Bären ein lebenslanges Zuhause in einem naturnahen Lebensraum. Er war das erste VIER PFOTEN Bärenprojekt und wurde 2009 erweitert. Mark ist der erste Neuzugang in dem österreichischen Bärenschutzzentrum seit 2015. Mit ihm leben derzeit vier Bären auf mehr als 14.000 m². Im Waldviertel im Osten Österreichs, das für seine unberührte, ländliche Landschaft bekannt ist, haben die Bären Platz, um ihre natürlichen Verhaltensweisen auszuleben. Sie können baden, graben, umherstreifen, klettern und sich in Höhlen zurückziehen, entweder um sich zu verstecken und zu dösen oder um Winterruhe zu halten.
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