Transport in den VIER PFOTEN Bärenwald

Albaniens letzter "Restaurantbär" wird gerettet

28.11.2022

Der letzte so genannte „Restaurantbär“ in Albanien wird nach Österreich gebracht, um dort endlich ein artgerechtes Leben zu führen.

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Braunbär Mark, der seit mehr als 20 Jahren auf Beton in einem kleinen Käfig neben einem Restaurant in Tirana dahinvegetieren muss, wird von VIER PFOTEN gerettet und in den von der Tierschutzorganisation geführten BÄRENWALD Arbesbach transportiert. Die Rettung ist für Anfang Dezember geplant.

„Wir freuen uns riesig, dass wir bald einen neuen, vierten Bewohner in unserem BÄRENWALD begrüßen dürfen. Mit dem Bären Mark beendet VIER PFOTEN auch das schreckliche Kapitel der Restaurantbären in Albanien. Wir können Mark ein bärengerechtes Zuhause bieten und setzen alles daran, ihm noch einen schönen Lebensabend zu ermöglichen“, sagt Sigrid Zederbauer, Betriebsleiterin des BÄRENWALD Arbesbach.

Tierunwürdige Haltungsbedingungen

Bär Mark ist 24 Jahre alt. Sein Käfig ist viel zu klein und bietet keinerlei Möglichkeiten, natürliches Verhalten auszuleben; das Tier ist sowohl Hitze als auch Schlechtwetter seit Jahrzehnten schutzlos ausgeliefert. Außerdem hat Mark keinerlei Rückzugsmöglichkeit und ist ständig den Blicken der RestaurantbesucherInnen ausgesetzt. Eine Winterruhe, wie es physiologisches Bedürfnis von Bären ist, konnte er nie machen.

Kritischer Gesundheitszustand des Bären

Die allgemeine Gesundheit des Bären ist aufgrund der schlimmen Haltungsbedingungen dementsprechend schlecht. Zederbauer: „Mark ist schwer übergewichtig, da er mit völlig ungeeigneten Nahrungsmitteln gefüttert wird und sich nur eingeschränkt bewegen kann. Er zeigt auch Bewegungsprobleme, die eine weitere medizinische Untersuchung erfordern. Seine Zähne sind teilweise gebrochen, wahrscheinlich deshalb, weil er regelmäßig auf den Stahlstangen seines Käfigs kaut. Auch seine Krallen sind durch das ständige Gehen auf Beton stark abgenutzt. Sobald er in Arbesbach ankommt, werden wir ihn sofort tierärztlich behandeln und angemessen pflegen, damit er sich rasch erholt.“

Illegale Haltung auch in Albanien

Die Haltung des Bären ist auch in Albanien illegal. Denn Privatpersonen dürfen zwar Bären halten, diese dürfen allerdings nicht der Wildnis entnommen werden. Der Eigentümer von Mark konnte jedoch keine Dokumente vorlegen, die eine legale Herkunft beweisen. „Mark wurde deshalb bislang nicht von den Behörden konfisziert, weil es in Albanien keine geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten bzw. Schutzzentren gibt. VIER PFOTEN konnte mit dem Angebot, den Bären zu übernehmen, den Behörden aus dieser Verlegenheit helfen“, erklärt Zederbauer.

Der letzte "Restaurantbär"

Noch im Jahr 2016 gab es in Albanien über 30 Bären, die in erbärmlichen Verhältnissen bzw. in kleinen Käfigen neben Restaurants oder Hotels leben mussten. Dank VIER PFOTEN und anderen Tierschutzorganisation konnten die meisten von ihnen gerettet und in ausländische Schutzzentren gebracht werden. Bär Mark ist nun nach allgemeinem Wissenstand und auf Basis der fundierten Recherche von VIER PFOTEN der letzte Bär, der unter solchen Bedingungen lebt. Seine Rettung ist daher ein echter Meilenstein.

VIER PFOTEN wird sich auch weiterhin in Albanien dafür einsetzen, dass die private Haltung von Bären gänzlich verboten wird. „Keiner Privatperson sollte es erlaubt sein, einen Bären oder ein anderes Wildtier zu halten. Wir bleiben daher in intensivem Austausch mit der Regierung in Tirana, um dieses Ziel eines Verbots letztendlich auch zu erreichen“, so Sigrid Zederbauer.

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Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 08. Jänner 2023, 18:30 Uhr.

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