Brände im Amazonas bedrohen einzigartige Tierwelt

28.10.2024

Die Brände im peruanischen Amazonasgebiet haben dieses Jahr ein Rekordniveau erreicht. Mehr als 10.000 Feuer verwüsteten die empfindlichen Ökosysteme und bedrohten nicht nur den Regenwald selbst, sondern auch unzählige Tierarten, die in diesen Wäldern leben. 

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Eine der am stärksten betroffenen Tierarten sind die seltenen Brillenbären. Diese Bären, die nur in Südamerika vorkommen, fliehen vor den Bränden und geraten in bewohnte Gebiete. Die verheerenden Feuer zerstören nicht nur ihre Nahrungsquellen, sondern bringen sie in direkten Konflikt mit den Menschen.

Interview mit Paul Rosalie, Gründer der Umweltschutzorganisation JungleKeepers:

„Der Regenwald sollte eigentlich feuerresistent sein. Aber die meisten dieser Brände sind menschengemacht, um Land für die Landwirtschaft zu roden. Wir haben bereits 17 bis 18 Prozent des Amazonas verloren. Und wenn das so weitergeht, nähern wir uns einem Kipppunkt, von dem es kein Zurück mehr gibt. Das ist keine theoretische Möglichkeit, das ist eine hydrologische Realität.“

Die verheerenden Folgen der Brände sind überall sichtbar. Die Wildtiere des Amazonas, der als das größte Biodiversitätsgebiet der Erde gilt, finden keinen Ausweg. Viele sterben qualvoll in den Flammen.

Rosalie:

„Wir sehen die Kadaver der Tiere, wir sehen verbrannte Schildkröten, Schlangen und Vögel, die in den Bäumen verbrannt sind, sowie tote Jaguare. Dieser Wald ist ihre Welt, und wenn man ihn verbrennt, sterben sie. Der Amazonas ist die größte Ansammlung an terrestrischer Artenvielfalt auf unserem Planeten. Wenn dieser Wald brennt, verliert man eine unfassbare Menge an Wildtieren – das ist einfach herzzerreißend.“

Die Löscharbeiten gestalten sich schwierig, da viele Gebiete nur schwer zugänglich sind. Präsidentin Dina Boluarte erklärte den Ausnahmezustand, doch das Fehlen von Ausrüstung und Personal erschwert den Kampf gegen die Flammen.

Robyn Appleton: „Die Situation gerät außer Kontrolle. Die Menschen brennen das Land ab, um es landwirtschaftlich zu nutzen, und es regnet kaum noch. Ohne Regen und mit den extremen Wetterbedingungen aufgrund von El Niño stehen wir vor immer neuen Feuern. Die Regierung ist nicht auf diese Art von Katastrophe vorbereitet.“ 

Im Chaparri-Reservat versucht die Organisation SBC, das Überleben der Brillenbären zu sichern. Diese Tiere haben sich an die trockeneren Bedingungen in dieser Region angepasst, aber die Brände und die anhaltende Trockenheit gefährden auch ihre Zukunft.“ 

Alexander Moore: „Diese Bärenpopulation hat sich an das trockene Klima angepasst und kann Monate ohne Wasser überleben. Aber durch die extremen Wetterbedingungen und die zunehmenden Brände müssen wir dringend Maßnahmen ergreifen, um diese Art zu schützen.“

Moore: „Wir haben wirklich Angst, und deshalb tun wir alles, was wir können, um gemeinsam mit der Gemeinschaft dagegen anzukämpfen, weil es nicht aufhören wird. Auch wenn es in den nächsten Monaten vielleicht regnen wird, bleibt die Situation bestehen. Das Wetter wird weiterhin extrem sein, und die Menschen werden mehr Land brauchen.“

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 27.10.2024, hier in voller Länge sehen.
Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 03.11.2024, 18:30 Uhr    

Brillenbären: Ein Überlebenskampf im Angesicht der Zerstörung 

Mit nur wenigen Hundert verbliebenen Brillenbären in der Region ist jedes Tier entscheidend für das Überleben der Art und das Ökosystem. Doch schwache Umweltgesetze und der anhaltende Druck, landwirtschaftliche Flächen zu schaffen, bedrohen die Zukunft dieser seltenen Tiere.

Während die Brände weiter wüten, bleibt unklar, ob die bereits angerichteten Schäden jemals wieder rückgängig gemacht werden können. Das Schicksal des peruanischen Amazonas und seiner einzigartigen Tierwelt hängt davon ab, ob es gelingt, die Brände in den Griff zu bekommen und langfristige Lösungen zu finden. 

Ohne umfassende Maßnahmen droht die Zerstörung dieses wertvollen Regenwaldes. Die Brände gefährden nicht nur das Ökosystem, sondern auch die Zukunft zahlreicher Tierarten wie den Brillenbären – einem der letzten Überlebenden in dieser brennenden Wildnis. 
 

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