Brennender Amazonas im Wiener Resselpark

19.10.2020

Greenpeace verwandelt Resselpark in brennenden Amazonas. Dort wüten die schlimmsten Brände seit 10 Jahren.

Zur Vollversion des Artikels

This browser does not support the video element.

Zur Vollversion des Artikels

Greenpeace holte am 14. Oktober mit einer 3D-Videomapping Projektion den brennenden Amazonas-Regenwald vor die Karlskirche in Wien. Die Kunstaktion im Resselpark mit einer Länge von rund 100 Metern machte auf die Rekordbrände im Regenwald aufmerksam. Alleine im September wurden über 32.000 Feuerherde im Amazonas gezählt. Auslöser sind illegale Brandrodungen unter anderem für die Viehzucht, die von der Anti-Umwelt-Politik der brasilianischen Regierung unter Jair Bolsonaro befeuert werden. Auch die EU importiert Güter aus Brasilien wie beispielsweise Soja-Futtermittel und Fleisch. Der geplante EU-Mercosur-Pakt würde die Amazonas-Zerstörung weiter antreiben. Greenpeace fordert den Stopp des Handelspakts und ein neues EU-Waldgesetz, das Produkte aus Waldzerstörung auf dem EU-Markt verbietet.

© Mitja Kobal - Greenpeace

„Einzigartige Tierarten wie Jaguare und Ameisenbären verenden qualvoll im Feuer, während Europa Produkte aus Regenwaldzerstörung importiert. Die verheerenden Brände sind auch eine Katastrophe für die indigene Bevölkerung und Menschen vor Ort”, sagt Lukas Meus, Waldexperte bei Greenpeace in Österreich. Und weiter: „Keines dieser Feuer ist natürlich, sondern eine mutwillige Zerstörung des Regenwaldes.” Mit über 32.000 Bränden stieg die Anzahl der Flammen im September um über 60 Prozent im Vergleich zum September 2019. Seit Beginn des Jahres sind die Brände um 13 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr gestiegen. Damit ist Brandsaison 2020 die schlimmste seit zehn Jahren.

© Mitja Kobal - Greenpeace


Gleichzeitig halten die europäische Kommission und Staaten wie Deutschland oder Spanien weiter am Abschluss des umstrittenen EU-Mercosur-Handelspakts fest. Durch dieses Abkommen würden noch mehr Produkte - wie Fleisch - aus Südamerika in die EU importiert werden. Obwohl die Viehzucht für rund 80 Prozent der Zerstörung des brasilianischen Amazonas verantwortlich ist, sieht der Pakt keine Sanktionen gegen illegale Brandrodungen vor. „Anstatt ein Abkommen zu ratifizieren, dass die Vernichtung des Amazonas-Regenwaldes nur noch weiter anheizen würde, brauchen wir in der EU ein neues Gesetz zum Schutz globaler Wälder. Die EU darf nicht länger zulassen, dass Produkte aus Waldzerstörung auf den EU-Markt gelangen. Nur so kann sie Verantwortung für den Amazonas-Regenwald übernehmen”, sagt Meus.

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 18. Oktober 2020, hier in voller Länge sehen.

Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 25. Oktober, 18:30 Uhr.
Zur Vollversion des Artikels