Die Natur hat so manches Wunder vollbracht, auch wenn uns das nicht immer bewusst sein mag. In der Tierwelt gibt es unendlich viele außergewöhnliche Welten für uns Menschen zu entdecken.
Wenn es um die bunte Welt der Ozeanbewohner geht, kommt man nicht nur einmal ins Staunen. So auch bei den beeindruckenden Pottwalen.
Der amerikanische Schriftsteller Herman Melville wusste damals schon um die Faszination dieser Tierart und hat den Meeresriesen als Inspiration für seinen Roman Moby Dick gewählt. Denn schon allein die körperliche Größe dieser tierischen Giganten führt zu Staunen. Ausgewachsene Bullen können bis zu 20 Meter lang werden und ein Körpergewicht von rund 50 Tonnen auf die Waage bringen. Pottwale sind auch die größten unter den Zahnwalen und haben bis zu 52 Zähne in ihrem riesigen Maul.
Was Pottwale so faszinierend macht
Was die Tiefe der Tauchgänge betrifft, kann ihnen so schnell keiner das Wasser reichen. Dank eines speziellen Gemisches aus Blut, Sauerstoff und Muskeln, welches ihnen dabei hilft, Tiefen von bis zu 1000 Meter ohne Probleme zu meistern, haben Pottwale auch kein Problem mit dem Druck, der in der Tiefsee auf ihren Körpern lastet. Auch in einer Tiefe von etwa 2500 Metern wurden Pottwale geortet, dort herrscht ein Druck auf den Organismus, welcher dem 100-fachen Wert an der Erdoberfläche entspricht.
Der Grund für diese waghalsigen Tauchgänge, die schon mal bis zu 100 Minuten lang dauern können, liegt an der Leibspeise des Meeressäugers, den Riesenkalmaren, welche ebenfalls Bewohner der Tiefsee sind. Doch so einfach machen sie es den Pottwalen nicht, denn Kalmare sind intelligente und schnelle Tiere. Mit ihren scharf umränderten Saugnäpfen und scharfkantigen Schnäbeln können den Pottwalen so manche Fleischwunde zufügen. Um ihr immenses Gewicht halten zu können, bedarf es einer proteinreichen Nahrung und der Kalmar, mit seinem hohen Eiweißgehalt, stellt eine echte Proteinbomben für die Pottwale dar.
Nach wie vor stark gefährdet – nun auch durch die Verschmutzung
Zu finden sind die Pottwale, die rekordverdächtigen Spitzentaucher, in allen Ozeanen der Welt. Sichtungen reichen von den Polen bis zum Äquator, wobei sich die Weibchen mit ihren Kälbern bevorzugt in den wärmeren Gewässern der Tropen und Subtropen aufhalten. Im 19. Jahrhundert noch wegen seine Öls, welches als Brennstoff und Schmiermittel diente gejagt, heute jedoch auf Grund seiner zahlreichen faszinierenden Eigenschaften bewundert.
Der Pottwal befindet sich auf der Roten Liste der gefährdeten Arten und wird auch in der Europäischen Union streng geschützt. Die Schätzungen über den aktuellen Bestand reichen von rund 300.000 bis zu 1 Million Exemplare weltweit, die größte Gefahr geht mittlerweile von Plastikmüll aus.
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