Ein Herz aus Beton für Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger.
Als bei der Befreiung zweier Schweine letztes Jahr aus Burgenlands größter Vollspaltenboden Schweinefabrik die Tiere erstmals im Leben Stroh bekamen, war die Freude unglaublich groß. Jeder Mensch, erinnert der Verein gegen Tierfabriken (VGT), der die Begeisterung sah, mit der die Schweine sofort im Stroh zu wühlen begannen, muss zustimmen, dass der Wert von Stroh für diese Tiere nicht überschätzt werden kann.
Der Boden der Tatsachen
Und trotzdem müssen 90 % der Schweine in Österreich, so die Organisation weiter, ohne Stroh auskommen. Sie liegen auf einem steinharten Betonboden, meistens mit scharfkantigen Spalten durchzogen. Und das, obwohl die EU-Richtlinie für den Liegebereich von Schweinen verpflichtend einen „physisch angenehmen“ Boden vorsieht. Da Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger ein absolutes Veto gegen Stroh für Schweine eingelegt hat, muss sie der Ansicht sein, dass ein Betonboden physisch angenehm ist. Deshalb hat ihr der VGT in einer satirischen Preisverleihung vergangene Woche in Wien vor dem Landwirtschaftsministerium ein Tierschützer mit der Maske des ÖVP-Bauernbundobmanns Georg Strasser das Herz aus Beton überreicht.
Beton- statt Strohschweine
Martin Balluch, VGT-Obmann, dazu: "Mit ihrem Vorstoß, für Neu- und Umbauten die dänische Version des Beton-Vollspaltenbodens ab 2023 vorzuschreiben, wollen Köstinger und Strasser die strohlose Haltung von Schweinen für die nächsten Jahrzehnte festschreiben. Vielleicht sollten sich die beiden einmal auf einen solchen Boden legen, bevor sie den Schweinen das zumuten. Aktivist:innen des VGT haben das bereits mehrmals für 24 Stunden getan und von großen Schmerzen und Schwielen berichtet. Physisch angenehm ist der Betonboden garantiert nicht. Es ist unfassbar, dass Köstinger und Strasser nicht nur den Wunsch von 96 % der Bevölkerung ignorieren, die Stroh für Schweine verlangen, sondern auch die EU-Richtlinie. Fürwahr ein Herz aus Beton."
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