30 Zentimeter pro Tag
Eingewanderte japanische Pflanze breitet sich aus
31.07.2023Bis zu dreißig Zentimeter pro Tag wächst diese Pflanze, insgesamt kann sie auch Höhen von 4 Metern erreichen.
This browser does not support the video element.
Die Rede ist vom japanischen Staudenknöterich, der irgendwann eingeschleppt wurde und sich rasant in den letzten Jahren in Österreich ausbreitet. Dort wird er immer mehr zu einem großen Problem. Bekämpft man ihn nicht von Beginn weg gezielt, ist seine Ausbreitung kaum noch aufzuhalten.
Die Ausbreitung des Japanischen Staudenknöterichs bedroht das ökologische Gleichgewicht, indem er andere Pflanzen verdrängt und sich unterirdisch über die Wurzeln schnell ausbreitet. Nur wenn man den Knöterich sofort entfernt, kann man ihn loswerden. Hat er sich einmal festgesetzt, verbreitet er sich unterirdisch über die Wurzeln in enormem Tempo weiter.
Problem für die Landwirtschaft
Wird der sichtbare Teil der Pflanze auf der einen Seite ausgerissen, ist an anderen Stellen bereits ein wahrer Wildwuchs zu beobachten. Problematisch ist vor allem, berichtet der ORF, dass er andere Pflanzen komplett verdrängt. In zehn Jahren bedecken die Pflanze und ihre Ausläufer bei guten Bedingungen bereits eine Fläche von fast 200 Quadratmetern. Für die Landwirtschaft ist der Staudenknöterich ein großes Problem, raubt er doch den Kulturpflanzen das Licht und die Nahrung. Vor allem niedrigere Pflanzen wie Getreide können dann nicht mehr richtig wachsen, weil der Neophyt Licht und Boden beansprucht. Neophyten sind Pflanzenarten, die durch Zutun des Menschen in einem Gebiet heimisch geworden sind, in dem sie zuvor nicht etabliert waren.
Neophyten in Österreich
1.300 Neophyten wurden in Österreich bisher nachgewiesen, knapp ein Drittel der gesamten Pflanzenwelt. 35 gelten aus Naturschutzgründen als problematisch, weil sie andere Pflanzen und auch Tiere verdrängen, 14 verursachen zusätzlich erhebliche Schäden in der Landwirtschaft, im Forstwesen und in Gewässern. Einige haben auch negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, wie etwa Ragweed, das heftige allergische Reaktionen hervorrufen kann.
Eine Ragweed-Pflanze produziert bis zu 60.000 Samen, die auch noch vierzig Jahre lang keimfähig bleiben. Doch die stärkste Kraft entwickeln die meisten invasiven Pflanzen unter der Erde.
Biodiversitätsverlust
Invasive Neophyten sind eine der Hauptursachen für den Biodiversitätsverlust weltweit – und auch in Österreich. Ist bereits eine große Fläche bewachsen, kann nur versucht werden, eine noch weitere Ausbreitung zu stoppen: etwa durch regelmäßiges Mähen bis zu sechs Mal im Jahr
Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 30. Juli 2023, hier in voller Länge sehen.
Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 06. August 2023, 18:30 Uhr.