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Unsere Tiere

Elefanten-Schutzgebiete in Chiang Mai kämpfen gegen die Naturgewalten

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Im Norden Thailands haben heftige Überschwemmungen in der Region um Chiang Mai zu dramatischen Rettungsaktionen geführt, bei denen auch zahlreiche Elefanten in Sicherheit gebracht werden mussten. 

Besonders betroffen war der bekannte "Elephant Nature Park", ein Schutzgebiet für alte und gerettete Elefanten. Die Wassermassen hinterließen dort eine Spur der Verwüstung, und das Personal war gezwungen, die Tiere aus den Fluten zu retten.

Auch bei anderen Elefantenprojekten der Region, wie dem "Elephant Jungle Sanctuary", das sich ebenfalls für den Schutz von Elefanten einsetzt, waren die Auswirkungen der Überschwemmungen spürbar. Diese Einrichtungen, die stark vom Tourismus abhängig sind und sich für eine ethische Behandlung der Tiere einsetzen, hatten mit den unerwartet starken Regenfällen und den dadurch verursachten Schäden zu kämpfen. Im "Elephant Nature Park" wurden rund 120 Elefanten gerettet, während die Fluten den Park verwüsteten und bis zu einem Meter hohe Schlammschichten hinterließen.

Dramatische Rettungsaktion im "Elephant Nature Park": Blinde Elefantenkuh gerettet, zwei Tiere ertrinken in Fluten 

Touristenführer Tee, der im "Elephant Nature Park" arbeitet, berichtet von einer dramatischen Rettungsaktion. Viele der Elefanten sind blind oder haben körperliche Einschränkungen, was die Evakuierung besonders erschwerte. So verirrte sich eine blinde Elefantenkuh im Bambuswald, nachdem ihr vertrauter Elefantenpartner aus Panik vor den Fluten davonrannte. Tee und andere Helfer sprangen ins Wasser, um die Tiere zu beruhigen und sie ans sichere Ufer zu bringen. Das thailändische Militär unterstützte die Rettungsmissionen mit Hubschraubern, doch für zwei Elefanten kam jede Hilfe zu spät – sie wurden von den Wassermassen mitgerissen und ertranken.

Kampf gegen die Fluten: Elefantenrettung im Elephant Jungle Sanctuary 

Auch im "Elephant Jungle Sanctuary", das sich auf den sanften und nachhaltigen Umgang mit Elefanten spezialisiert hat, war die Lage besorgniserregend. Die Anlagen dieser Schutzgebiete befinden sich oft in waldreichen Gebieten, die durch die Überschwemmungen besonders gefährdet waren. Die Mitarbeiter und Freiwilligen setzten alles daran, die Elefanten in höher gelegene Gebiete zu bringen, um sie vor den steigenden Fluten zu schützen.

Saengduean Lek Chailert kämpft nach verheerendem Schaden um Zukunft des Schutzgebiets 

Parkgründerin Saengduean Lek Chailert vom "Elephant Nature Park" kämpfte bei den Rettungsaktionen mit den Tränen. Sie sprach von einer noch nie dagewesenen Katastrophe für das Schutzgebiet. Nicht nur die Elefanten, auch die Ställe und Unterkünfte der Freiwilligen wurden schwer beschädigt. „Es ist ein Alptraum“, so Chailert. Die Aufräumarbeiten würden Monate in Anspruch nehmen, und auch der finanzielle Schaden sei derzeit noch nicht absehbar. Neben den Gebäuden wurde auch die Infrastruktur der Parks schwer getroffen, was die Rückkehr zum normalen Betrieb weiter erschweren könnte.

Gefahr durch Naturkatastrophen: Elefanten bleiben vorerst in höher gelegenen Hügeln

Einige Elefanten werden vorerst in den höher gelegenen Hügeln bleiben, da die Gefahr weiterer Regenfälle und Überschwemmungen nicht gebannt ist. Die klimatischen Veränderungen und die zunehmende Ausdehnung der Siedlungs- und Anbauflächen in der Region verschärfen das Risiko von Naturkatastrophen. Auch schwere Waldbrände, die in den vergangenen Jahren die Waldflächen verringerten, tragen dazu bei, dass der Boden weniger Wasser aufnehmen kann, was Überschwemmungen noch verheerender macht.

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 20.10.2024, hier in voller Länge sehen.

Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 27.10.2024, 18:30 Uhr   

Der Taifun Yagi, der die Region zusätzlich belastete, führte nicht nur in Chiang Mai, sondern auch in anderen Teilen Thailands zu Hochwasser. In Chiang Mai selbst kamen drei Menschen ums Leben, und viele Häuser sind noch immer von den Wassermassen eingeschlossen. Inzwischen wurde auch die Hauptstadt Bangkok vor möglichen Überschwemmungen gewarnt.

Herausforderungen und Hoffnung: Elefantenschutzgebiete in Thailand nach der Katastrophe

Die Elefanten-Schutzgebiete, wie der "Elephant Nature Park" und das "Elephant Jungle Sanctuary", stehen nun vor der Herausforderung, nicht nur den Wiederaufbau zu bewältigen, sondern auch ihre Tiere weiterhin zu versorgen. Für diese Parks, die auf sanfte und ethische Weise mit den Tieren arbeiten und sich gegen Elefantenreiten einsetzen, ist die Unterstützung durch freiwillige Helfer und Spenden entscheidend. Trotz der Katastrophe bleiben sie ein Symbol für den Schutz von Elefanten in Thailand – in einer Zeit, in der der Tourismus und der Klimawandel immer mehr Druck auf die Umwelt und die Tiere ausüben.

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