Österreich und die Niederlande setzen sich für EU-weites Pelzfarm-Verbot ein.
Die österreichischen und niederländischen Regierungsvertreter brachten Ende Juni im EU-Rat für Landwirtschaft und Fischerei einen Antrag für ein Ende der Pelzzucht in der EU ein. Auch weitere Mitgliedsstaaten, zum Beispiel Deutschland, Belgien, Luxemburg und die Slowakei, haben ihre Unterstützung für ein Ende dieser tierquälerischen Praxis zugesichert. Der ehemalige österreichische Tierschutz-Minister Rudi Anschober hatte sich explizit gegen Pelztierhaltung in der EU ausgesprochen und damit einen entscheidenden Impuls gesetzt. Auch sein Nachfolger Wolfgang Mückstein setzt diese Initiative konsequent fort.
Pelzfarmen sind Brutstätten für Corona-Viren
„Wir freuen uns sehr über die Initiative Österreichs, gemeinsam mit den Niederlanden. Es ist höchste Zeit, dass gehandelt wird! Österreich hat damit bei diesem Thema die Chance, ein Vorreiter im Tierschutz zu werden, aber auch einen ganz wichtigen Meilenstein für die Gesundheitsvorsorge der Bevölkerung zu setzen. Es hat sich ja gezeigt, dass gerade Pelzfarmen Brutstätten für das Coronavirus sind", sagt Veronika Weissenböck von Vier Pfoten dazu.
Tiere, die für ihren Pelz gezüchtet werden, verbringen ein kurzes, elendes Leben in kleinen Batteriekäfigen und werden grausam getötet. Neben den offensichtlichen Tierschutzproblemen gibt es auch erhebliche Bedenken hinsichtlich der öffentlichen Gesundheit. Im letzten Jahr kam es auf über 400 Pelzfarmen in ganz Europa zu Ausbrüchen von COVID-19 bei Nerzen. Trotz strengerer Sicherheitsmaßnahmen hat sich gezeigt, dass sich das Virus rapide zwischen den Tieren ausbreitet und auch von Menschen auf Nerze und umgekehrt übertragen wurde. Dadurch entsteht die ideale Umgebung für das Auftreten von Mutationen, die die Wirksamkeit von Impfstoffen verringern können.
Kommt nach lokalen Verboten ein genereller Pelzfarm-Bann?
Die Hälfte der EU-Mitgliedsstaaten hat bereits lokale Verbote durchgesetzt, und auch zahlreiche Wissenschaftler fordern im Interesse der öffentlichen Gesundheit und Sicherheit ein Ende der Nerzfarmen. Nun liegt es an der EU-Kommission, die Pelztierzucht in Europa ganzheitlich zu beenden.
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