Gallebären in Vietnam aus Gefangenschaft befreit
26.07.2021Platz Vier der spektakulärsten Tierretungen der letzten zwei Jahre: Vier Pfoten rettet in Vietnam Gallebären, darunter einen seltenen Goldenen Kragenbären.
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Die globale Tierschutzorganisation Vier Pfoten machte während der Rettung von sieben Kragenbären in der Provinz Binh Duong am 13. November 2020 eine außergewöhnliche Entdeckung: Eine Bärin, der auch eine Vordertatze fehlt, stach wegen ihres goldfarbenen Fells hervor – eine Färbung, die äußerst selten bei Kragenbären auftritt. Die Bären – vier männliche und drei weibliche – waren fast zwei Jahrzehnte lang in winzigen Käfigen auf zwei Bärenfarmen gehalten worden. Während dieser Zeit mussten sie unzählige Male die grausamen Gallensaftextraktionen über sich ergehen lassen.
Herausfordernde Rettung geglückt
Die Covid-19 Pandemie sowie Überschwemmungen in Vietnam stellten das Rettungsteam der Organisation vor eine herausfordernde Aufgabe. Doch alle Bären erreichten am 15. November 2020 wohlauf ihr neues Zuhause, den Bärenwald Ninh Binh im Norden des Landes. Die Nachfrage nach Bärengalle zu Heilzwecken ist in Vietnam zwar rückläufig, doch noch immer leben bis zu 385 Bären in grausamen Haltungsbedingungen auf Bärenfarmen oder in Privathaltung.
Für Vier Pfoten war es die erste Rettung einer solch seltenen Bärin, die sich durch ihr helles Fell deutlich von ihren Artgenossen unterscheidet. Kragenbären haben üblicherweise schwarzes Fell mit einer halbmondförmigen weißen Stelle auf der Brust. „Über diese seltenen, goldenen Bären ist nur wenig bekannt. Genetische Analysen zeigen aber, dass es sich um keine neue Spezies oder Subspezies handelt, sondern um eine Farbvariante des typisch schwarzen Fells. Ähnlich ist das auch bei weißen Tigern, die eine Farbvariante von Königstigern sind“, sagt Barbara van Genne, verantwortlich für Wildtierrettungen bei Vier Pfoten.
Bären werden in Vietnam misshandelt
Neben ihrem goldenen Fell fällt die Bärin auch wegen einer fehlenden Vordertatze auf. „Laut ihrem früheren Besitzer hat sie die Tatze verloren, als sie in der Wildnis mit einer Falle gefangen wurde. In Gefangenschaft lebende Bären mit fehlenden Tatzen sind leider keine Seltenheit. Sie werden nicht nur mit brutalen Methoden eingefangen und für ihren Gallensaft misshandelt, sondern auch für sogenannten Bärentatzenwein und andere Wildtierprodukte verstümmelt. Diese gelten mancherorts noch immer als kulinarische Delikatessen oder werden für traditionelle Medizin verwendet, obwohl es wirksame natürliche und synthetische Alternativen gibt. Wir fordern die vietnamesische Regierung auf, ihre Gesetze zum Handel sowie zum Verzehr von Wildtieren endlich streng durchzusetzen, um solch grausame Praktiken ein für alle Mal zu stoppen“, so Van Genne.
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