Grillsaison ist Billigfleisch-Saison
19.07.2021
Die neue WWF-Rabattanalyse in heimischen Supermärkten zeigt eine Hochkonjunktur von Billigfleisch zur Grillsaison und eine absurde Schieflage bei Rabatten.
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Bereits zum dritten Mal in Folge hat der WWF zum Start der Grillsaison Grill-Rabatte verschiedener Supermarkt-Ketten unter die Lupe genommen. Ziel war es, die Preise der angebotenen Waren auf ihre Verhältnismäßigkeit zu prüfen – denn gerade in der Grillsaison locken viele Supermärkte mit Schleuderpreisen von Würstel, Kotelett oder Hühnerflügel. Die WWF-Rabattanalyse zeigt deutlich, dass Fleisch oft weit unter seinem Wert angeboten wird. Anstatt mit einem hochwertigen, gesunden und klimafreundlichen Angebot zu werben, setzt die Preispolitik im Einzelhandel damit komplett falsche Anreize.
“Wenn die Grillsauce in Relation drei Mal so teuer ist wie ein Kilogramm Hühnerkeulen oder ein Kilogramm Faschiertes, dann läuft etwas verkehrt. Zu diesen Schleuderpreisen geht sich weder eine tier- noch klimafreundliche Produktion aus“, sagt Hannah-Heidi Schindler, Expertin für nachhaltige Ernährung beim WWF Österreich.
Absurde Schieflage bei Rabatten
Für die WWF-Rabattanalyse 2021 wurden in einem Zeitraum von 4 Wochen (25.4.-23.05.2021) Flugblätter von 6 verschiedenen Supermarkt-Ketten untersucht: Spar, Penny, Lidl, Billa, Billa Plus und Hofer. Neben rabattierten klassischen Grillfleischprodukten haben wir heuer erstmalig auch Grillalternativen, wie Grillkäse, vegetarische Burger oder vegane Würstel, in die Marktanalyse mit aufgenommen und mit den Fleischwaren verglichen.
Ergebnisse der Marktanalyse: Rabatte gab es auf insgesamt 282 Grill-Produkte — 264 davon machten Fleischwaren wie Grillwürstel oder Koteletts aus. Diese 264 Grillfleischprodukte wurden im Durchschnitt um 24 % verbilligt angeboten. Jedes fünfte Fleischprodukt in Aktion stammte aus dem Ausland. Die WWF-Rabattanalyse zeigt auch die absurde Schieflage bei der Wertigkeit von Produkten: Den höchsten Rabatt erzielte, mit - 60 %, eine Grillwurst aus Schweine- und Rindfleisch. Fast jedes zweite angebotene Schweinefleisch (46,15 %) kostete unter 6 Euro pro Kilogramm. Beim billigsten Angebot (Geflügel 2,57 Euro pro Kilogramm) handelte es sich Importware.
Grillalternativen wie Grillkäse oder vegetarische und vegane Würstchen wurden deutlich seltener angeboten – genauso wie Bioware. Von den insgesamt 286 rabattierten Produkten waren nur 18 vegetarische oder vegane Grillalternativen.
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