Historischer Tag für den Schutz der Weltmeere

09.10.2023

Die hohe See ist kein rechtsfreier Raum mehr und wird ab jetzt international geschützt. 

Zur Vollversion des Artikels

This browser does not support the video element.

Zur Vollversion des Artikels

Ein historischer Tag für die Weltmeere: Bisher war die hohe See immer ein rechtsfreier Raum und das wurde von einigen ausgenutzt. Doch durch die Unterzeichnung des internationalen Abkommens zum Schutz der Weltmeere wird sich das nun ändern. Dieser Pakt sorgt für die Grundlage für die Ausweisung von großen Meeresschutzgebieten. Zudem wird festgelegt, welche wirtschaftlichen Projekte, Expeditionen und andere Aktivitäten in den Weltmeeren auf ihre Umweltverträglichkeit geprüft werden.

Das Abkommen wurde von 80 Staaten unterzeichnet

„Das ist ein Hoffnungsschimmer für die Meere dieser Welt, ein Hoffnungsschimmer für die Menschen auf dieser Welt, aber auch ein Hoffnungsschimmer für die Vereinten Nationen“, erklärte Annalena Baerbock auf der UN-Generalversammlung in New York gegenüber der FAZ. „Dies ist ein historischer Tag zum Schutz der Meere.“

Das Abkommen ist von rund 80 Staaten unterzeichnet worden. Für die Ratifizierung seien 60 nötig. Das Abkommen kann 120 Tage später in Kraft treten, wenn die unterzeichnenden Staaten ihre Ratifikationsurkunden hinterlegt haben.

Zwei Drittel der Ozeane gehören zur Hochsee und waren damit bislang weitgehend ein rechtsfreier Raum. Das Bundeskabinett hatte der Unterzeichnung Mitte September zugestimmt. Umweltschutzorganisationen begrüßen das Abkommen und mahnen zu raschem Handeln.

In den letzten Jahren hat die Gefährdung der Ozeane durch Überfischung und Klimaerwärmung zugenommen. Zusätzlich dazu könnten zukünftige Risiken durch den Abbau von Ressourcen vom Meeresboden sowie durch den Einsatz von Geo-Engineering-Methoden entstehen, die die Fähigkeit der Ozeane zur Kohlendioxidaufnahme verändern könnten.

Umweltorganisationen fordern Schutz der weltweiten Land- und Meeresgebiete 

Umweltorganisationen sind der Ansicht, dass das Abkommen spätestens bis zum Jahr 2025 vollständig wirksam sein sollte, um die Erreichung des „30-by-30"-Ziels zu gewährleisten. Dieses Ziel sieht vor, bis 2030 mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresgebiete zu schützen.
„Der Ozean kann nicht warten, und angesichts der Tatsache, dass das Abkommen seit fast 20 Jahren in Vorbereitung ist, dürfen wir keine Zeit verlieren“, sagte Jessica Battle, Meeresexpertin beim Worldwide Fund for Nature.

„Wir haben keine Zeit zu verlieren", mahnte auch der Übergangschef von Greenpeace International, Mads Christensen. Der internationalen Gemeinschaft blieben nur noch sieben Jahre, um mindestens 30 Prozent der Meere in Schutzgebiete umzuwandeln, sagte er.

Die Weltnaturschutzunion (IUCN) schätzt, dass 500 Millionen Dollar benötigt werden, um das Abkommen auf den Weg zu bringen, und dass ein spezieller Fonds für die Umsetzung und den Aufbau von Kapazitäten weitere 100 Millionen Dollar pro Jahr erfordern könnte.

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 08.10.2023, hier in voller Länge sehen.

Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 15.10.2023, 18:30 Uhr 
  

Zur Vollversion des Artikels