Illegaler Welpenhandel in Wien aufgeflogen
11.04.2023VIER PFOTEN und „Verein Freunde der Tierecke“ überführen mit einem Scheinkauf eine Mops-Händlerin.
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Gemeinsam mit dem Verein Freunde der Tierecke konnte VIER PFOTEN vor kurzem eine illegale Welpenhändlerin in Wien Meidling überführen. Die Frau hatte immer wieder Anzeigen auf der Online-Plattform „willhaben“ geschaltet, um Mopswelpen zu verkaufen. VIER PFOTEN verfolgte die dubiosen Inserate über Monate und führte schließlich mit dem Verein Freunde der Tierecke einen Scheinkauf in der Wohnung der Frau durch. Die Polizei und MA60 waren bereits vorab informiert worden und stießen schließlich dazu. Zwei Mopswelpen wurden konfisziert und ins Tierquartier Wien gebracht. Die MA60 wird Anzeige wegen verschiedener Verstöße gegen das Tierschutzgesetz erstatten. Die Frau muss auch mit Anzeigen wegen Abgabenhinterziehung und Sozialbetrugs rechnen.
Deckmantel: Hobbyzucht
Die Welpenhändlerin hatte unter dem Deckmantel einer Hobbyzucht immer wieder neue Würfe von Möpsen online angeboten. Die Tiere hatten einen slowakischen Impfpass; damit hätten sie eigentlich erst mit 15 Wochen legal nach Österreich gerbracht werden dürfen, weil bei der verpflichtenden Tollwutimpfung ab 12 Wochen erst dann der Impfschutz einsetzt; sie waren jedoch deutlich jünger. Außerdem konnte die Frau keine der erforderlichen Dokumente und Gesundheitszertifikate vorweisen, die für Hunde mit Qualzuchtsymptomen verpflichtend sind.
Klassische Qualzucht
Die konfiszierten Möpse hatten extrem kurze Nasen, die klassische Qualzucht-Merkmale sind. Die beiden Welpen waren sonst allerdings in einem verhältnismäßig guten Gesundheitszustand. VIER PFOTEN Mitarbeiterinnen waren jedoch ein Monat davor bereits bei der Frau, sie hatten sich schon damals als interessierte Käufer:innen ausgegeben. „Damals waren vier andere Mopswelpen in der Wohnung: Zwei der Tiere waren in einem sehr schlechten Zustand, einer davon völlig apathisch. Die Frau behauptete, er habe gerade gefressen und sei daher nur müde“, erzählt Weissenböck.
Welpen aus der Slowakei
Die Frau war bereits aktenkundig, sie musste sogar bereits einmal wegen ihres illegalen Handels eine Strafe zahlen. VIER PFOTEN hofft, dass ihren Machenschaften nun endlich ein Riegel vorgeschoben wird. Weissenböck: „Es sieht so aus, als hätte sie immer wieder Welpen aus der Slowakei bezogen, die sie dann in Österreich verkauft hat. Es war zwar auch eine dreijährige Mopsdame in der Wohnung, die sie als Muttertier ausgab, aber die vielen Würfe, die sie immer wieder online inserierte, können nicht von einer einzigen Hündin stammen. Sie hat generell bei der Befragung durch die äußerst engagierten Polizist:innen sehr widersprüchliche Angaben gemacht.“
Illegaler Welpenhandel ist seit Jahren ein unablässig boomendes Geschäft. Dabei geht es einerseits um immenses Tierleid: Vor allem Rassewelpen werden dabei häufig in Osteuropa regelrecht produziert, viel zu jung von ihren als Gebärmaschinen missbrauchten Müttern getrennt und oft unter falschen Angaben und Impfzertifikaten in Österreich und anderen westlichen Ländern verkauft.
Ein großer Teil ist durch die fehlende Immunisierung krank und entwickelt auf Grund der schlechten Aufzucht und Sozialisierung schwere Verhaltensstörungen. Daher geht es neben dem Tierschutzaspekt andererseits auch um Betrug an den Konsument:innen: „Geht man illegalen Welpenhändler:innen in die Falle, muss man aufgrund der großen gesundheitlichen Probleme mit hohen Tierarztkosten rechnen. Nicht selten sterben die Tiere, etwa an der gefährlichen und meist tödlichen Viruskrankheit Parvovirose. Dann ist natürlich auch das Leid der Halter:innen, die das Tier bereits liebgewonnen haben, groß“, erklärt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Weissenböck.
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