Die drittgrößte Raubkatze der Welt hat bereits die Hälfte ihres ursprünglichen Lebensraumes verloren.
Der Jaguar ist nach dem Tiger und dem Löwen die drittgrößte Raubkatze der Welt und die größte Katze Amerikas. Wie auch beim Leoparden kommt Melanismus – also komplett schwarze Tiere – bei Jaguaren häufig vor. Es werden sogar etwas mehr schwarze Tiere (schwarzer Panther) geboren als helle.
Jaguare leiden seit Jahrzehnten unter der intensiven Entwaldung durch den Menschen. In den letzten rund 100 Jahren haben die Großkatzen mehr als 50 Prozent ihres Lebensraumes verloren. Aus vielen Gebieten ist der Jaguar heute bereits komplett verschwunden. Sein aktuelles Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Mexiko bis nach Nordargentinien – wobei knapp 90 Prozent aller Jaguare im Amazonasbecken leben. Im Südwesten der USA sind die beeindrucken Großkatzen bereits in den 1950er Jahren restlos ausgestorben.
Der Jaguar, ein Indikator: Geht es ihm gut, geht es der Natur gut
Als größte Beutegreifer in ihrem Lebensraum erfüllen Jaguare eine wichtige ökologische Funktion. Denn sie spielen bei der Kontrolle von Populationen anderer Tierarten eine große Rolle und tragen so dazu bei, ein Gleichgewicht im Nahrungsnetz und damit eine gesunde Umwelt zu erhalten. Außerdem hat der Jaguar hohe Ansprüche an seinen Lebensraum. Die bedrohte Raubkatze benötigt ein weitläufiges Revier, genügend Beutetiere, Zugang zu Wasser und ausreichend Deckung durch eine dichte Vegetation. Genau das macht sie zu einer sogenannten „Indikator-Art“. Bedeutet: Wenn es dem Jaguar gut geht, ist das ein sehr positives Zeichen für den Zustand des Ökosystems, in dem er lebt, denn dann ist die Natur intakt. Verschwindet diese Tierart, ist das ein Zeichen dafür, dass das ganze Ökosystem Regenwald aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Stirbt der Regenwald, stirbt auch der Jaguar
Für die Zukunft des Jaguars sieht es düster aus. 30 der weltweit insgesamt 34 Jaguar-Populationen sind heute stark gefährdet. Die kommerzielle Jagd auf die Tiere, um Körperteile wie Fell oder Zähne gewinnbringend auf Wildtiermärkten zu verkaufen, konnte in den letzten Jahrzehnten eingedämmt werden. Dennoch treiben die Wilderei und vor allem die Entwaldung die gefleckten Raubkatzen immer weiter an den Rand der Ausrottung. Niemand weiß genau, wie viele Jaguare es heute noch gibt. Doch eines ist sicher: Nur wenn wir seinen Lebensraum – den Regenwald – schützen, können wir den Jaguar noch vor dem Aussterben retten.
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Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 5. September 2021, 18:30 Uhr.