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Jeder zehnte Spendeneuro stammt aus Testamentsspende

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Zum zehnten Geburtstag der „Initiative für das gute Testament“ sagt VIER PFOTEN in Wien symbolisch Danke.

Wie wichtig und lebensrettend Spenden sind, zeigt sich gerade jetzt im Ukraine-Krieg. Tragenden Anteil am österreichischen Spendenaufkommen haben testamentarische Zuwendungen. Im Vorjahr wurden rund 80 Mio. Euro auf diesem Wege gespendet – eine wesentliche Unterstützung für die wichtigen Aufgaben von Hilfsorganisationen. Diese sagten im Wiener Augarten heute gemeinsam Danke und pflanzten symbolisch Vergissmeinnicht-Pflanzen. Was bei einem Testament und dem Wunsch nach einer Testamentsspende beachtet werden sollte und warum es generell wichtig ist seinen Nachlass zu regeln, darüber informiert „Vergissmeinnicht – die Initiative für das gute Testament“ kostenlos, und zwar seit genau zehn Jahren.

100 Mitglieder-Organisationen aus allen gemeinnützigen Bereichen sind Teil der Initiative Vergissmeinnicht. Sie verbindet die Überzeugung, dass man mit einem Vermächtnis für den guten Zweck nachhaltig positive Spuren hinterlassen kann. Dieser Gedanke ist auch bei den Österreichern eindeutig angekommen: „Pro Jahr kommen mittlerweile über 80 Mio. Euro an Spenden aus Testamenten zusammen – das ist jeder zehnte Spendeneuro!“, betont Günther Lutschinger, Initiator von Vergissmeinnicht, mit Verweis auf den neuen Spendenrekord im Vorjahr von über 800 Mio. Euro. „Für dieses große und über das eigene Leben hinausgehende Engagement, das lebenswichtige Projekte – vom Kinder- und Jugendschutz über Tierschutz bis hin zur humanitären Hilfe in der Ukraine – sichert, möchten wir Österreichs Testamentsspendern aufrichtig Danke sagen.“, so Lutschinger heute im Wiener Augarten. Auch in Deutschland stammen bereits 10% des gesamten Spendenaufkommens von Testamentsspenden, in der Schweiz sind es sogar 17%.

Immer mehr Menschen bedenken VIER PFOTEN in ihrem letzten Willen

„Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, VIER PFOTEN in ihrem Testament zu bedenken und so über das eigene Leben hinaus die Zukunft für Mensch und Tier zu gestalten. Wir sind dafür wirklich dankbar, denn der letzte Wille kann ein neuer Anfang für Tiere bedeuten. Uns ist bewusst, dass auf diesem Wege Hoffnungen und Wünsche mitgegeben werden. Gemeinsam können wir auch in Zukunft viel für den Schutz von Tieren erreichen“, sagt Annabella Priester, bei VIER PFOTEN für Testamentsspenden verantwortlich. Das Spendengütesiegel mit seinen strengen Prüfkriterien garantiert den SpenderInnen für VIER PFOTEN zusätzlich die Sicherheit, dass ihre Spende effizient für den Tierschutz eingesetzt wird. 

Interesse seit 2012 verdoppelt

Gemeinsam mit 28 gemeinnützigen Organisationen gegründet, kommt Vergissmeinnicht in Kooperation mit der Österreichischen Notariatskammer seit 2012 dem Bedürfnis nach neutraler Information zum Thema Erbrecht und Testamentsspende nach. Seither hat sich das Interesse an der Möglichkeit eines Vermächtnisses für den guten Zweck verdoppelt: 16% der gesamten Bevölkerung über 40 Jahre kann sich laut market-Studie eine Testamentsspende persönlich vorstellen, das sind fast 800.000 Österreicher. Unter den fast 900.000 kinderlosen Personen ab 40 Jahren sind es sogar 40%. Hinter Vergissmeinnicht steht ein umfassendes Serviceangebot mit kostenlosen Veranstaltungen in ganz Österreich, dem Vergissmeinnicht-Erbrechtsratgeber, digitalem Testamentsrechner, Online-Notarvideos und mehr. Dadurch ist die Bekanntheit der Möglichkeit von Testamentsspenden in den vergangenen zehn Jahren stark gewachsen, wie Vergissmeinnicht-Leiter Markus Aichelburg verrät: „2012 wussten noch die wenigsten, dass man einen Teil des Testaments einer gemeinnützigen Einrichtung vermachen kann, heute sind es 92 Prozent der Bevölkerung.“

Jährlich vererben 2.000 Österreicher an eine gemeinnützige Organisation

Rund 2.000 Menschen bedenken pro Jahr eine gemeinnützige Einrichtung in ihrem letzten Willen. Seit 2012 haben Österreichs Testamentsspender in Summe fast 600 Mio. Euro zur Finanzierung gemeinnütziger Projekte vererbt. Damit sind Testamentsspenden ein unverzichtbares Standbein für die vielfältigen gesellschaftlichen Leistungen des Dritten Sektors. Und ihre Bedeutung wächst weiter: Einerseits werden immer mehr Vermögenswerte vererbt und andererseits steigt die Zahl der Menschen ohne Erben. Laut Studie des WU-Ökonomen Stefan Humer wird die Zahl der vererbten Vermögenswerte bis 2030 von derzeit 15 Mrd. auf über 18 Mrd. Euro jährlich steigen.

Vermächtnisse bewirken über das eigene Leben hinaus Gutes

Ein Testament zugunsten einer gemeinnützigen Einrichtung bietet die Möglichkeit, die Zukunft über den Tod hinaus mitzugestalten und Zwecke zu unterstützen, die einem schon zu Lebzeiten wichtig waren. Dies ist auch der zentrale Beweggrund für solch eine Spende. Ihre Wirkung entfalten Testamentsspenden in allen wohltätigen Bereichen und sind oft ausschlaggebend, ob ein Hilfsprojekt überhaupt finanziert werden kann.

Auch bei den lebensrettenden NPO-Einsätzen in der Ukraine sowie bei der Hilfe für Geflüchtete kommt testamentarischen Zuwendungen ein großer Stellenwert zu. Die bereits seit 85 Jahren aktive Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs hilft nach Österreich geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainern mit Sehbehinderung etwa dabei, den Alltag in dieser Ausnahmesituation zu bewältigen und bietet übergangsweise ein barrierefreies Dach über dem Kopf. „Wir finanzieren unsere kostenlosen Hilfsangebote für blinde und sehschwache Menschen fast ausschließlich aus Spenden. Eine besondere Form der Wertschätzung sind Testamentsspenden, die auch außerordentliche Hilfe ermöglichen.“, erklärt Prof. Dr. Elmar Fürst, Vorstandsvorsitzender Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs.

Fakten zu Testamentsspende und Testament

Tendenziell vererben Testamentsspender moderate Vermögen zwischen 50.000 und 100.000 Euro. Rund die Hälfte von ihnen sind den Organisationen bereits als Unterstützer bekannt. Mehr als 90% sind alleinstehend und kinderlos. Beim Thema Erben insgesamt ist der Informationsbedarf groß: Nur 30% der Personen über 40 haben bereits ein Testament gemacht. 50% bezeichnen sich als wenig bis gar nicht über das Erbrecht informiert. Somit wissen auch die wenigsten, dass das Vermögen automatisch dem Staat zufällt, wenn kein Testament vorliegt und es keine gesetzlichen Erben gibt. Rund 1.000 erblose Nachlässe gibt es pro Jahr (2019: 13 Mio. Euro). Bei nicht fachgerecht verfassten Testamenten kommt es zudem häufig zu Fehlern, die verhindern, dass der letzte Wille im Sinne des Verstorbenen erfüllt wird. Darum rät Vergissmeinnicht zur kostenlosen Erstberatung beim Notar.

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 08. Mai 2022, hier in voller Länge sehen.

Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 15. Mai 2022, 18:30 Uhr.  
  

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