In 400 Nerz-Farmen der EU kommt es immer wieder zu Corona-Ausbrüchen.
Auf mehr als 400 Nerzfarmen in Ländern der Europäischen Union sind nach Angaben von Tierschützern Corona-Ausbrüche bekannt geworden. Nach Angaben des Deutschen Tierschutzbundes in Bonn waren dabei bis Mitte Mai in zehn EU-Staaten Millionen von Tieren betroffen.
Laut einer Aufstellung der Organisation wurde Sars-CoV-2 in Dänemark auf 290 Nerzfarmen nachgewiesen, in den Niederlanden waren es 69 und in Schweden 13. In Griechenland habe es in 22 von 91 Nerzfarmen positive Testungen gegeben. Weitere Nachweise gab es laut Tierschutzbund in Italien, Litauen, Polen, Spanien, Frankreich und Lettland. Die Tierschutz-Organisation forderte ein Verbot der Zucht und Haltung von Pelztieren.
Nerzfarmen schließen
„400 Nerzfarmen in ganz Europa, in denen Ausbrüche von Corona bekannt geworden sind, Millionen von betroffenen Tieren – diese erschütternden Zahlen zeigen, wie gemeingefährlich Pelztierhaltung für die öffentliche Gesundheit ist! Wir wollen gar nicht wissen, wie hoch die Dunkelziffer der Covid-19-Infektionen ist", heißt es seitens Vier Pfoten dazu.
Die Tierschutz-Organisation argumentiert dazu so: "Immer mehr Länder setzen selbst Maßnahmen: Erst vor kurzem hat Estland Pelzfarmen verboten, und auch die Niederlande haben ein Verbot vorgezogen. Dänemark, Schweden und Italien haben die Nerzzucht bis Ende des Jahres ausgesetzt. Die Europäische Kommission regiert dagegen sehr zögerlich. Aber nur mit einem koordinierten europäischen Ansatz können wir letztendlich das Risiko eliminieren. Wie lange will die EU noch warten, um endlich gegenzusteuern?
Gestresste oder geschwächte Tiere, eng zusammengepfercht mit Tausenden Artgenossen, bieten leider den idealen Nährboden für die Verbreitung von Infektionskrankheiten. Es ist wissenschaftlich belegt, dass Nerze hoch empfänglich für COVID-19 sind. Auch Marderhunde können sich mit dem Virus infizieren und es übertragen. Unabhängig davon ob strengere Sicherheitsmaßnahmen ergriffen wurden, ist das Virus in den tierquälerischen Nerzfarmen auf dem Vormarsch. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Virus wieder mutiert - mit unvorhersehbaren Konsequenzen!
Diese Ausbrüche stellen nicht nur für die Tiere selbst, sondern auch für die FarmarbeiterInnen und die AnwohnerInnen in der Nähe der Farmen ein erhebliches Risiko dar. Weg mit dieser Tierquälerei! Damit sorgen wir gleichzeitig für unsere Sicherheit. Denn Tierschutz ist immer auch der Schutz von Menschen.“
Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 13. Juni 2021, hier in voller Länge sehen.
Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 20. Juni 2021, 18:30 Uhr.