Der Regenwald wird für die Produktion von Palmöl, Rindfleisch, Kakao, etc. geopfert.
Weltweit verschwindet pro Minute eine Waldfläche, die so groß ist wie 30 Fußballfelder. Vor allem der Regenwald ist bedroht, weil Menschen ihn abholzen. Norwegen will einen Beitrag leisten, das zu ändern: Als erstes Land der Welt verbietet Norwegen sich selbst und staatlichen Zulieferern, Produkte zu kaufen, die zur Entwaldung beitragen, berichtet die Online-Publiktion Kontrast.at.
Mehr als ein Viertel aller Bäume wachsen in tropischen Regenwäldern. Doch die Zerstörung des Regenwaldes schreitet immer weiter voran. Allein im März 2020 wurde eine Waldfläche von rund 645.000 Hektar oder 900.000 Fußballfelder zerstört. Das bedeutet nicht nur die Zerstörung von Lebensraum vieler bedrohter Tierarten, sondern auch die Vertreibung indigener Bevölkerung. Norwegen will über die öffentliche Auftragsvergabe Firmen verpflichten, keine Güter mehr zu kaufen, die zur Entwaldung der Regenwälder beitragen.
Norwegen verbietet Import von Regenwald-Produkte
Die Wälder der Welt werden abgeholzt, um die globale Nachfrage nach Produkten wie Palmöl, Rindfleisch und Kakao zu decken. Norwegen hat der Entwaldung den Kampf angesagt. Öffentliche Aufträge sollen nur noch dann vergeben werden, wenn garantiert ist, dass diese nicht zur Entwaldung beitragen. Das gilt auch für Produkte inklusive der gesamten Lieferkette.
Nils Hermann Ranum von der Rainforest Foundation Norway sagte dazu in einer Stellungnahme: „Das ist ein wichtiger Sieg im Kampf zum Schutz der Regenwälder. Im Laufe der letzten paar Jahre hat sich eine Vielzahl Firmen dazu verpflichtet, den Einkauf von Gütern zu beenden, die mit der Zerstörung der Regenwälder in Verbindung gebracht werden können. Bis jetzt ist dieser Vorstoß noch nicht von ähnlichen Zusagen durch die Regierungen unterstützt worden. Deshalb ist es äußerst positiv, dass der norwegische Staat jetzt nachzieht und Anforderungen stellt, wenn es um die öffentliche Auftragsvergabe geht.“
Andere Länder können folgen
Den Vereinten Nationen zufolge trägt die Produktion von Palmöl, Soja, Rindfleisch und Holz die Schuld an etwa 40 Prozent der gesamten Entwaldung der Regenwälder. Deswegen hat sich Norwegen zusätzlich dazu verpflichtet, einen Weg zu finden, wie sie diese Produkte so beziehen können, dass sie keine oder nur geringe Auswirkungen auf ihr Ökosystem haben.
Nach Angaben der Rainforest Foundation Norway ist Norwegen das erste Land der Welt, das sich dem UN-Ziel “Zero Deforestation” (Null Entwaldung) verpflichtet hat und die Entholzung des Regenwaldes komplett verbietet. „Andere Länder sollten dem norwegischen Beispiel folgen und ähnliche Verpflichtungen zur Null-Abholzung der Wälder übernehmen. Insbesondere Deutschland und Großbritannien müssen nach ihrer gemeinsamen Erklärung auf dem UN-Klimagipfel handeln“, so Ranum.
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