Das Miami Seaquarium kündigt die Überführung der seit Jahrzehnten leidenden Orca-Dame in ein Meeresschutzgebiet an.
Der „einsamste Orca der Welt“ ist bald frei: Während einer gestrigen Pressekonferenz in Miami hat der Meerespark Miami Seaquarium angekündigt, die seit langem leidende Orca-Dame Lolita (auch bekannt unter den Namen „Tokitae“, „Toki“ und „Sk’aliCh’elh-tenaut“) in etwa 18 bis 24 Monaten in ein Meeresschutzgebiet an der Küste des US-Bundesstaates Washington zu überführen.
Das Ende von Lolitas Leid
Lolita ist seit über 50 Jahren in einem winzigen Becken eingesperrt, seit 1980 zudem vollkommen allein. Die Ankündigung folgt auf eine großangelegte Kampagne von PETA USA. Die Tierrechtsorganisation hat in den vergangenen Jahren mehrere Gerichtsverfahren für die Freilassung Lolitas geführt. Auch Anwohnerinnen und Anwohner sowie verschiedene Prominente hatten in der Vergangenheit mit Protesten über Lolitas Leid aufgeklärt. Die Kooperation zwischen der Organisation Friends of Toki und The Dolphin Company hatte ebenfalls für Aufmerksamkeit gesorgt. Lolitas Überführung wird durch die Großzügigkeit des Philanthropen und Besitzers des Football-Teams Indianapolis Colts ermöglicht.
Ein neues Leben
„Wir sind überglücklich, dass Lolita endlich die Chance auf ein neues, artgemäßeres Leben bekommt, nachdem sie über 50 Jahre lang für stumpfsinnige Showeinlagen missbraucht wurde und über 40 Jahre in vollkommener Isolation dahinvegetierte“, so PETA-Fachreferent Peter Höffken. „Wir hoffen, dass auch weitere Delfinarien und Meeresparks nachziehen und die Gefangenschaft der intelligenten Meeressäuger bald endgültig der Vergangenheit angehört.“
Lolita wurde vor fast 53 Jahren aus ihrer Heimat entführt und schmachtet seitdem im kleinsten Orca-Becken der Welt. Seit 1980 hatte sie keinen Kontakt mehr zu anderen Orcas, nur sehr wenig Stimulation und keinerlei Möglichkeiten, ihren natürlichen Bedürfnissen nachzugehen. Sie verbringt ihre Tage damit, sich lustlos treiben zu lassen. Die jetzige historische Initiative, sie in ein Schutzgebiet zu überführen, sendet ein starkes Signal an andere Meeresparks wie SeaWorld: Die Tage, in denen hochintelligente, weit migrierende Meeressäuger in winzigen Gefängnissen eingesperrt werden können, sind vorbei!
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