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Qualzucht und ihre Auswirkungen auf Masthühner

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Neue Videos des VGT zeigen die oft unbekannten Folgen der Qualzucht für die gemästeten Hühnerrassen. 

Steirische Hühnermastbetriebe schockierten mit Horroraufnahmen, die zeigen, dass die Standards nicht eingehalten werden. Betroffen sind die besonders schnell wachsenden Hühnerrassen, die unter massiven gesundheitlichen Problemen leiden.

In Österreich findet man meist die Rasse Ross 308. Diese Rasse ist auf schnelles Wachstum und einen besonders hohen Brustmuskelanteil gezüchtet. Die durchschnittliche Tageszunahme der Masthühner wurde von 20 g im Jahr 1960 auf bis zu 68 g im Jahr 2011 gesteigert. In nur 4-6 Wochen erreichen die Tiere das Schlachtgewicht und leiden an massiven gesundheitlichen Problemen. Daher stammt der Begriff „Qualzucht“, die in Österreich eigentlich per Tierschutzgesetz verboten ist.

Auswirkungen auf das Aktivitätslevel

Die Entwicklung von Knochen und Gelenken kann beim schnellen Wachstum nicht mithalten. Daher leiden Masthühner oft unter verschiedenen Fehlstellungen des Skeletts. Das kann so drastisch sein, dass sie nicht mehr aufstehen und sich kaum noch fortbewegen können oder gar hilflos auf dem Rücken liegen. Dadurch wird es beinahe unmöglich, an Futter und Wasser zu kommen.

Durch das hohe Gewicht sind die Hühner auch gezwungen, viel auf der feuchten Einstreu zu sitzen oder zu liegen. Dadurch entstehen kahle Stellen, Dermatitis oder sogar Verätzungen an Füßen, Beinen und Brust.

Qualzucht und ihre Auswirkungen auf Masthühner
© oe24
× Qualzucht und ihre Auswirkungen auf Masthühner

Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System

Plötzlicher Herztod und Bauchwassersucht zählen zu den häufigsten Todesursachen von schnell wachsenden Masthühnern. Beim plötzlichen Herztod merkt man dem Huhn erst keine offensichtliche Krankheit an, bis es plötzlich innerhalb einiger Minuten zappelnd und gackernd stirbt. Die Tiere leiden über einen längeren Zeitraum, bevor sie an der Krankheit sterben.

Erkrankungen der Brustmuskulatur

Weil besonders die Brustmuskeln unverhältnismäßig groß werden, sind Erkrankungen hier häufig. Zum Beispiel kann es vorkommen, dass der tiefe Brustmuskel nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt wird, weil die Ausdehnung dieses Muskels durch das Brustbein und eine nicht elastische Faszie beschränkt ist. Bei Aktivität z.B. durch das Flügelschlagen hat der Muskel nicht mehr genug Platz. Die Muskelfasern sterben dann ab und färben sich grün.

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 29. Jänner 2023, hier in voller Länge sehen.

Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 05. Februar 2023, 18:30 Uhr.
  

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