Unsere Tiere

Restaurantbären und Greifvögel an Ketten

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Urlaubszeit ist Reisezeit. Aber so bereichernd es auch ist, fremde Kulturen kennenzulernen: Es gibt leider auch Schattenseiten. In vielen Ländern werden für die Tourist:innen Attraktionen mit Tieren geboten.

Von Selfies mit Wildtieren über Ausritte mit Eseln, Elefanten oder Kamelen bis hin zum Zurschaustellen von Bären oder Tigern: Es handelt sich fast immer um Tierquälerei. VIER PFOTEN warnt Urlauber:innen vor einem zweifelhaften Vergnügen auf dem Rücken der Tiere.

Attraktionen mit Tieren sind stets kritisch zu betrachten 

„Was nach einem harmlosen Spaß aussieht, ist für viele Tiere purer Stress und im schlimmsten Fall grobe Tierquälerei“, sagt Veronika Weissenböck, Kampagnenleiterin bei VIER PFOTEN. „Attraktionen mit Tieren sind stets kritisch zu betrachten. Touristen sollten sich nicht von Angeboten wie etwa Schwimmen mit Delfinen oder Streicheln und Füttern von Wildtieren verlocken lassen.“

Restaurantbären in Käfigen 

In Südosteuropa etwa gibt es noch immer sogenannte Restaurantbären in Käfigen, mit denen sich Gäste fotografieren lassen können. In Thailand kann man ausgewachsene Tiger streicheln und Fotos mit den Tieren machen. Eulen oder Greifvögel, die vielleicht sogar an Ketten gehalten werden, anzugreifen und auf den Arm zu setzen, wird unter anderen in Italien angeboten. Für Laien ist es oft nicht erkennbar, dass die Tiere leiden, ist. Weissenböck warnt: „Dass ein Tier keine Schmerzenslaute von sich gibt, bedeutet nicht, dass es ihm gut geht. Kontakt und Interaktion mit Menschen sind für jedes Wildtier widernatürlich. Viele werden auf brutale Weise regelrecht gebrochen, um sie gefügig zu machen; besonders häufig passiert das etwa bei Elefanten, auf denen Touristen reiten. Deshalb sollte man von jeder Attraktion Abstand nehmen, bei dem damit geworben wird, ein Wildtier zu füttern, zu berühren, auf ihm zu reiten oder ein Foto mit ihm zu machen.“

Veranstaltungen mit Tierleid sollten verboten werden

Jegliche Veranstaltungen, bei denen Tiere verletzt oder getötet werden – wie etwa Stierkämpfe sollten ohnehin grundsätzlich tabu sein. „Leider wird Tierleid häufig mit dem Argument der Tradition gerechtfertigt. Doch keine noch so tief verwurzelte Tradition legitimiert Tierleid“, so Weissenböck.

Viele Tierfreunde und insbesondere Familien mit Kindern suchen im Urlaub Kontakt zu Tieren. Bei einem Besuch in einem Wildpark oder Zoo sollte jedoch das Wohlergehen der Tiere sichergestellt sein. VIER PFOTEN rät dazu, Wildtiere möglichst in deren natürlichem Habitat mit viel Abstand zu beobachten. „Nationalparks und Schutzzentren für gefährdete Arten oder Tiere aus schlechter Haltung bieten die Gelegenheit für tierische Begegnungen. Bei dem Besuch einer Auffangstation sollten Besucher und Besucherinnen darauf achten, dass Tierschutz und Nachhaltigkeit oberste Priorität haben. Denn auch in manchen Wildparks gibt es Vorführungen mit wilden Tieren. Steht eine solche Tiershow im Programmangebot des Parks oder werden sogar Interaktionen mit Tieren angeboten, sollten gleich alle Alarmglocken schrillen“, warnt Veronika Weissenböck.

Auch Zirkusse mit Wildtieren sind ein No-Go. „In Österreich sind Wildtiere in Zirkussen schon lange verboten. In vielen Urlaubsländern gibt es diese Tierquälerei aber noch. Die Tiere müssen Tricks aufführen, die völlig wider die natürlichen artspezifischen Verhaltensweisen sind. Oftmals werden sie misshandelt, um sie zum Gehorsam zu zwingen“, weiß Weissenböck.

Auch auf Unternehmungen mit domestizierten Tieren wie Kutschfahrten, Esel-,Pony- oder Kamelreiten sollte man verzichten, genauso wie etwa auf das beliebte Elefantenreiten, bei dem die Tiere ebenfalls als Jungtiere bereits mit roher Gewalt gezwungen werden, folgsam zu sein. Die Tiere sind mancherorts über zehn Stunden im Einsatz, Pausen zum Tränken und Futteraufnahme werden oftmals nicht eingehalten.
Kurz zusammengefasst die VIER PFOTEN-Tipps für einen Urlaub ohne Tierleid:

  • Meiden Sie Selfies mit Tieren
  • Besuchen Sie keine Orte, an denen Wildtiere von Besuchern gefüttert werden können, Tricks vorführen müssen oder wo Reiten mit domestizierten Tieren angeboten wird
  • Kaufen Sie keine Andenken, die aus Tieren oder Tierteilen gemacht sind
  • Buchen Sie keine direkten Interaktionen mit Tieren, wie etwa das Streicheln von Tigerbabys

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 20.08.2023, hier in voller Länge sehen.

Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 27.08.2023, 18:30 Uhr.  

  

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