Sie ist die größte ihrer Art: Vor der Küstenstadt Viareggio in der Toskana wurde eine gigantische Lederschildkröte (Dermochelys coriacea) entdeckt.
Sie ist die größte Schildkröte ihrer Art. Das 300 Kilogramm schwere Tier wurde tot im Meer gefunden, verfangen an einem Unterwasser-Gegengewicht, welche u. a. an Fischernetzen hängen. Nachdem Polizeitaucher die Schildkröte befreit hatten, hob ein Kran den Kadaver an Land. Nun wird er untersucht, um die Todesursache festzustellen.
„Diese traurige Entdeckung, die erneut – unbeabsichtigt oder bewusst – durch menschliches Handeln verursacht wurde, stellt einen enormen Verlust für die Artenvielfalt unserer Meere und den Schutz der großen Arten dar“, kommentiert der WWF Italien den Fund.
Laut WWF Deutschland sind alle sieben noch existierenden Meeresschildkrötenarten vom Aussterben bedroht. Rund 250 000 Tiere landen jährlich ungewollt in Netzen von Fischern.
Bedrohungen für Schildkröten: Jagd, Lebensraumverlust und Plastikmüll
Gründe für das Aussterben sind außerdem die Jagd auf ihr Fleisch, ihren Panzer und die Eier. Auch die rücksichtslose Erschließung von Stränden und der steigende Meeresspiegel sind dafür verantwortlich – die Schildkröten haben keinen Platz zur Eiablage.
Zusätzlich gefährdet der Plastikmüll die Tiere. Ein scharfkantiges Stück etwa kann die empfindliche Magen- oder Darmwand der Schildkröten verletzen. Viele Schildkröten halten im Meer treibende Plastiksackerl für ihre Lieblingsspeise Quallen – und sterben dadurch qualvoll denn sie blockieren den Verdauungsapparat.
Das Leben der Meeresschildkröten: Herkunft, Fortpflanzung und Überlebensstrategien
Alle sieben Meeresschildkröten Arten stammen von Land- beziehungsweise Süßwasserschildkröten ab, die sich seit der Kreidezeit vor etwa 100 Millionen Jahren dem Lebensraum Meer angepasst haben. Heute sind sie weltweit in tropischen und subtropischen Meeren verbreitet und sowohl auf hoher See als auch in Küstennähe anzutreffen.
An deren Stränden legen sie ihre Eier ab, wo sie durch die Wärme der Sonne ausgebrütet werden. Ein Gelege umfasst bei manchen Arten mehr als 100 Eier, pro Brutsaison werden bis zu fünf Gelege im Sand vergraben. Meist durchlaufen sie einen zwei- bis dreijährigen Zyklus, bevor die Weibchen wieder Eier legen. Von den geschlüpften Jungtieren wird aber im Durchschnitt nur eines von 1.000 das fortpflanzungsfähige Alter, dass je nach Art zwischen sechs und 30 Jahren liegt, erreichen.
Meeresschildkröten: Die faszinierenden Navigatoren der Ozeane schützen
Meeresschildkröten sind fantastische Navigatoren. Auf ihren Wanderwegen in den Ozeanen legen sie riesige Entfernungen zurück. Denn, die Weibchen kommen zur Eiablage immer wieder zu dem Strand zurück, an dem sie selbst geschlüpft sind. Von welchen Einflüssen sie dabei geleitet werden, ist bislang nicht geklärt.
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Die Tiere sind an das Leben im Wasser optimal angepasst: ihr Körper ist stromlinienförmig und der Panzer im Vergleich zu den an Land lebenden Verwandten deutlich abgeflacht, außerdem können die Tiere bis zu sieben Stunden lang die Luft anhalten – länger als Wale!Meeresschildkröten sind wichtig für das Ökosystem Meer. Einige Arten fressen beispielsweise Schwämme, die ansonsten die riffbildenden Korallen verdrängen würden. So tragen Schildkröten dazu bei, die Korallenriffe zu schützen, die für das Überleben vieler anderer Lebewesen entscheidend sind.Unterstützen auch Sie den WWF und helfen Sie dabei Meeresschutzräume zu schaffen in denen diese wunderbaren Kreaturen noch für lange Zeit leben dürfen.