Noch im Jahr 2000 galt der Seeadler in Österreich als ausgestorben.
Bereits 20 Jahre – und viele Schutzmaßnahmen – später, ist der Seeadler wieder in Österreich heimisch. Der Bestand ist, laut WWF, stabil und wächst kontinuierlich. Zwischen 2018 und 2020 wurden sogar 44 Brutpaare gezählt. Die Rückkehr der Seeadler ist somit eine absolute Erfolgsgeschichte im heimischen Naturschutz, betont die Naturschutz-Organisation. Denn sie zeigt: Durch viel Engagement und länderübergreifende Schutzmaßnahmen können auch ehemals ausgerottete Arten wieder eine Heimat in Österreich finden. Auch ohne, dass der Mensch sie aktiv wieder ansiedelt. Der WWF hat mit seinem Forschungs- und Schutzprogramm maßgeblich zum Comeback der majestätischen Greifvögel beigetragen.
Die größten Erfolge des Seeadler-Projekts im Überblick
Im Laufe der letzten 20 Jahre konnte der WWF "312 Bruten und 351 Jungvögel dokumentieren". 32 Tiere wurden seit 2015 mit federleichten Telemetrie-Sendern ausgestattet, die GPS Koordinaten senden. Die Daten liefern wichtige Informationen zum Schutz der Tiere. Denn nur wenn wir wissen, wo die Seeadler umherstreifen, rasten und überwintern, können wir effektive Schutzmaßnahmen ergreifen. Die besenderten Seeadler bereisten 16 Länder. Sie flogen bis Weißrussland und Lettland im Norden, sowie bis Kroatien, Bosnien und Rumänien im Süden und Osten. Viele nordische Seeadler schlagen ihr Winterquartier wieder in Österreich auf. In den letzten Jahren überwinterten regelmäßig zwischen 150 – 180 Tiere in Österreich.
Alles begann mit dem Kampf gegen das Gift
Gezielte Verfolgung, die Zerstörung seines Lebensraums und der Einsatz des Pestizids DDT haben den Seeadler im 19. Und 20. Jahrhundert nahezu ausgerottet. Ende der 1990er Jahre vermehrten sich – besonders in den Donau-March-Thaya-Auen und dem südlichen Burgenland – die Hinweise, dass Seeadler von selbst wieder zum Brüten nach Österreich kommen. Erfolgreiche Bruten gab es leider keine, dafür aber ein großes Problem.
Seit 1988 mehrten sich Verdachtsfälle, dass Seeadler mit Carbofuran – einem Insektizid aus der Landwirtschaft – vergiftet wurden. 1997 konnte Carbofuran erstmals als Todesursache bei Seeadlern nachgewiesen werden. Eine der ersten Maßnahmen des WWF zum Schutz der Seeadler war daher die Aktion „Vorsicht Gift!“. Mit ihr sollte die breite Bevölkerung und verschiedene Interessensgruppen über das lilafarbene Gift informiert und sensibilisiert werden.
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